01.05.2014

Newsletter May 2014

Soll­te der grie­chi­sche Innen­mi­nis­ter, Gian­nis Michel­a­kis (Nea Dimo­kra­tia), sei­ne Ände­rungs­in­itia­ti­ve des Ein­wan­de­rungs­ge­set­zes durch­set­zen, sieht es in Grie­chen­land noch düs­te­rer aus für die Opfer von ras­sis­tisch moti­vier­ter Poli­zei­ge­walt. Der Ent­wurf sieht vor: Migran­tin­nen und Migran­ten, die Beam­te der Gewalt gegen sie beschul­di­gen, droht Ver­fol­gung, Inhaf­tie­rung und Abschie­bung, sofern die Staats­an­walt­schaft befin­det, die Vor­wür­fe sei­en falsch oder unzu­rei­chend bewie­sen. Am 26. März 2014 berich­te­ten die Zei­tun­gen Hei­se und Enet über die Initia­ti­ve des grie­chi­schen Innenministers.

Anwalts­ver­ei­ni­gun­gen und  Men­schen­rechts­or­ga­ni­sa­tio­nen for­dern den Schutz von Flücht­lin­gen und die Abschaf­fung von Michel­a­kis‘ Ent­wurf des Arti­kels 19 des Ein­wan­de­rungs­ge­set­zes, der einen Ver­stoß gegen die EU-Schutz­richt­li­nie für Gewalt­op­fer dar­stellt. Auch der Men­schen­rechts­kom­mis­sar des Euro­pa­ra­tes, Nils Muiž­nieks, ver­ur­teil­te den Ent­wurf und emp­fahl dem grie­chi­schen Par­la­ment ihn abzu­leh­nen. Durch die Ände­rung ris­kier­ten Migran­tin­nen und Migran­ten infol­ge jeg­li­cher Kla­ge gegen ras­sis­ti­sche oder unge­setz­li­che Gewalt durch Regie­rungs­an­ge­stell­te ihre Abschie­bung. Den Klä­gern wer­de die Beweis­last auf­er­legt. Es wer­de ein Grund mehr geschaf­fen, Migran­tin­nen und Migran­ten abzu­schie­ben, die Gewalt erfah­ren. Die Ände­rung wür­de auch die Straf­lo­sig­keit för­dern, weil ange­sichts der dro­hen­den Stra­fen Ver­feh­lun­gen nicht mehr gemel­det und Beam­te in Miss­brauchs­hand­lun­gen geschützt wür­den. Das grie­chi­sche Par­la­ment sol­le statt­des­sen die Men­schen­rech­te von Migran­tin­nen und Migran­ten stär­ken, die Opfer ras­sis­ti­scher und ande­rer rechts­wid­ri­ger Gewalt wür­den, und einen unab­hän­gi­gen Beschwer­de­me­cha­nis­mus etablieren.

http://www.heise.de/tp/artikel/41/41336/1.html

http://www.enetenglish.gr/?i=news.en.newsmain&id=1827