In Wien tra­fen sich am 24.9.2016 elf Staats- und Regie­rungs­chefs sowie Minis­ter aus Slo­we­ni­en, Kroa­ti­en, Ser­bi­en, Alba­ni­en, Ungarn, Bul­ga­ri­en, Rumä­ni­en, Maze­do­ni­en, Deutsch­land und Öster­reich, um über das zu spre­chen, was man für ille­ga­le Migra­ti­on oder die soge­nann­te Migra­ti­ons­kri­se hält. Tele­po­lis berich­tet am 25.9.2016 über den Hard­li­ner-Gip­fel, bei dem die Mit­tel für Fron­tex auf­ge­stockt wur­den und EU Rats­prä­si­dent Tusk den Ton angab mit der For­de­rung, die West­bal­kan­rou­te müs­se für ille­ga­le Migra­ti­on für immer geschlos­sen blei­ben. Öster­reich und Ungarn betei­lig­ten sich beson­ders aktiv beim Vor­schlag eines „Not­fall­dreh­buchs“ für den Fall, dass der Tür­kei-Deal nicht funk­tio­niert. Wo soll die neue Ver­tei­di­gungs­li­nie dann ver­lau­fen? Da waren sich die Teil­neh­mer ziem­lich uneins, ver­spra­chen aber schon mal für den Ernst­fall mehr Mit­tel an die Staa­ten, die jetzt schon die real exis­tie­ren­den Wege­la­ger auf dem Bal­kan sind. Öster­reich und Ungarn auch im Gleich­schritt bei dem Vor­schlag, Asy­l­ent­schei­dungs­zen­tren außer­halb der EU auf­zu­bau­en. Der öster­rei­chi­sche Außen­mi­nis­ter Sebas­ti­an Kurz fin­det die liby­sche Küs­te her­vor­ra­gend geeig­net und möch­te ein ent­spre­chen­des Abkom­men mit einer liby­schen Regie­rung schlie­ßen, wobei der unbe­stimm­te Arti­kel sicher der genaue­re ist. Sicher­heit, Schu­len und Kran­ken­häu­ser wür­de die EU stel­len – blü­hen­de Aus­sich­ten für eine klei­ne Enkla­ve auf einem ande­ren Kon­ti­nent. Im Über­bie­tungs­wett­be­werb euro­päi­scher Här­te woll­te auch Frank­reichs Hol­lan­de mit­ma­chen, der in Wien nicht anwe­send war, aber par­al­lel ver­kün­de­te, den „Dschun­gel“ von Calais auf­lö­sen zu wol­len, was inzwi­schen gesche­hen ist.

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