01.09.2014

Newsletter Sep 2014

Was bedeu­tet es, dass die „Toma­ten­so­ße für Gha­na“ inzwi­schen über­wie­gend aus Ita­li­en kommt? Die­ses The­ma beleuch­ten Mat­hil­de Auvil­lain und Ste­fa­no Liber­ti in der August­aus­ga­be von Le Mon­de diplo­ma­tique (Deutsch­land). Die Inva­si­on euro­päi­scher Pro­duk­te hat den hei­mi­schen Markt rui­niert und Ansät­ze einer eige­nen Ver­ar­bei­tungs­in­dus­trie für Toma­ten unmög­lich gemacht. Der Pro­zess begann im Jahr 2000 unter dem Druck des Inter­na­tio­na­len Wäh­rungs­fonds. Gha­na muss­te Struk­tur­re­for­men durch­füh­ren und unter ande­rem die Zöl­le auf aus­län­di­sche Agrar­pro­duk­te sen­ken. Hei­mi­sche Toma­ten wur­den unter­bo­ten. Auf der ande­ren Sei­te sind es aus­ge­beu­te­te afri­ka­ni­sche Sai­son­ar­bei­ter in Ita­li­en, die das ern­ten, was die Land­wirt­schaft ihrer Hei­mat letzt­end­lich zer­stört. So wer­den Migra­ti­ons- und Flucht­ur­sa­chen geschaf­fen. Eben­so haben neun von zehn Hüh­ner­far­men in Gha­na bereits auf­ge­ge­ben, weil impor­tier­tes Hüh­ner­fleisch aus Euro­pa bil­li­ger ist. Trotz der Abschaf­fung der EU-Export­sub­ven­tio­nen für Hüh­ner­fleisch wer­den die Res­te des­sen, was Euro­pä­er vom Huhn nicht mögen, in die west­afri­ka­ni­schen Märk­te gedrückt.