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Gestrandet in Zypern
Ende Januar 2015 soll das Flüchtlingslager Kokkinotrimithia unweit der Hauptstadt Nicosia schließen. AFP berichtete am 22. Januar 2015, dass die zypriotischen Behörden die dort lebenden syrischen Flüchtlinge dazu drängen wollten, einen Asylantrag in Zypern stellen. Die Schutzsuchenden versuchen währenddessen ihre Weiterflucht zu organisieren – in dem Inselstaat zu bleiben, stellt für sie keine Option. Viele hatten bereits tausende von Dollars bezahlt, um aus Syrien zu fliehen. Ihr Boot war von Schleusern auf See sich selbst überlassen worden – 345 Flüchtlinge wurden gerettet und nach Zypern gebracht. Salwa hat ihre zwei Söhne in Syrien zurückgelassen und ist mit ihrer Tochter geflohen. „Ich kann meine Kinder nicht hierher holen, daher ist es für mich vollkommen unmöglich zu bleiben“, berichtete sie gegenüber AFP. Die meisten Flüchtlinge, die im September nach mehreren Tagen und Nächten im Mittelmeer gerettet wurden, hatten gehofft, Deutschland, die Niederlande oder Schweden zu erreichen. Stattdessen wurde sie für einige Monate im Lager Kokkinotrimithia untergebracht, wo zypriotische Behörden Verpflegung und medizinische Versorgung sicherstellten. Mitte Januar verließen die Zivilschutzbeamten mit den zuständigen Ärzten das Camp. Ende des Monats solle das Lager geschlossen werden, so AFP. Die syrischen Flüchtlinge sollen dazu gedrängt werden, einen Asylantrag in Zypern zu stellen. Die Schutzsuchenden wollen jedoch weiter – eine Perspektive sehen sie in Zypern für sich und ihre Familien nicht.
http://news.yahoo.com/syrian-refugees-plot-cyprus-escape-camp-closes-073821725.html