01.07.2013

Newsletter Jul 2013

Zwei Über­le­ben­de der dra­ma­ti­schen Boots­ka­ta­stro­phe vom Früh­jahr 2011 reich­ten am 18. Juni 2013 Kla­gen gegen das fran­zö­si­sche und spa­ni­sche Mili­tär in Paris und Madrid ein. Der Fall war bekannt gewor­den, nach­dem ein Über­le­ben­der gegen­über dem Guar­di­an berich­tet hat­te, dass gro­ße Schif­fe ein manö­vrier­un­fä­hi­ges Flücht­lings­boot gekreuzt hät­ten, deren Besat­zung ihnen aber nicht zu Hil­fe gekom­men sei. Das­sel­be sei bei einem Heli­ko­pter der Fall gewe­sen, der über dem Boot Krei­se gezo­gen habe. 63 Flücht­lin­ge star­ben unter dra­ma­ti­schen Umstän­den auf­grund der unter­las­se­nen Hil­fe­leis­tung. Eine ers­te Kla­ge war 2012 vom Büro der Pari­ser Staats­an­walt­schaft zurück­ge­stellt wor­den, nach­dem das fran­zö­si­sche Mili­tär ange­ge­ben hat­te, kei­ne Ver­ant­wor­tung zu tra­gen. Schließ­lich zeig­te eine Unter­su­chung des Euro­pa­ra­tes von letz­tem Jahr, dass eine Rei­he insti­tu­tio­nel­ler und recht­li­cher Feh­ler zu dem ver­meid­ba­ren Tod der Flücht­lin­ge geführt hat­te – im Bericht des Euro­pa­ra­tes war die Rede von „kol­lek­ti­vem Ver­sa­gen“ und die Nato sowie die betref­fen­den Mit­glied­staa­ten wur­den auf­ge­for­dert, sepa­ra­te Unter­su­chun­gen durch­zu­füh­ren. Die neue Kla­ge in Paris wird von zivil­ge­sell­schaft­li­chen Grup­pen und Orga­ni­sa­tio­nen wie der Fede­ra­ti­on for Human Rights (FIDH) unterstützt.

Guar­di­an 18. Juni 2013: http://www.guardian.co.uk/world/2013/jun/18/boat-tragedy-migrants-sue-france-spain