01.12.2014

Newsletter Dec 2014

Im Jah­re 2006 ging in Öster­reich ein Skan­dal durch die Medi­en. Vier Poli­zis­ten wur­den ange­klagt, den Gam­bier Bak­a­ry J., der sich zuvor gegen sei­ne Abschie­bung gewehrt haben soll, mas­siv in einer abge­le­ge­nen Lager­hal­le miss­han­delt zu haben. Drei der Poli­zis­ten wur­den dafür ver­ur­teilt. Nun­mehr nimmt die Sache vier Jah­re spä­ter eine ande­re Wen­dung. Mit einem medi­zi­ni­schen Gut­ach­ten wol­len die ver­ur­teil­ten Poli­zis­ten eine Wie­der­auf­nah­me ihres Ver­fah­rens erwir­ken. Im Rah­men eines Pres­se­ge­sprä­ches, so der Standard.at vom 10. Novem­ber 2014, gaben die Poli­zis­ten als Begrün­dung für ihre damals abge­leg­ten Geständ­nis­se an, sie sei­en unter dem Ein­fluss media­ler Het­ze und Vor­ver­ur­tei­lung, Angst vor dem Amts­ver­lust und psy­chi­schem Druck zustan­de gekom­men. Die Poli­zis­ten der Son­der­ein­heit Wega tischen nun die alte Ver­si­on wie­der auf, dass sich der Gam­bier bei einem Sturz wäh­rend sei­nes Flucht­ver­suchs ver­letzt habe. In Tei­len machen die öffent­li­chen Aus­sa­gen der Poli­zis­ten den Ein­druck einer dunk­len Gro­tes­ke. Einer der Ver­ur­teil­ten warf in die Debat­te, es mache doch kei­nen Sinn, jeman­den auf eige­ne Faust „zu sank­tio­nie­ren“. Und „außer­dem waren wir Urlaubs­an­tre­ter“. Klar: Macht gar kei­nen Sinn und vor dem Urlaub begeht man doch ohne­hin kei­ne Gewalt­ta­ten. Im Hin­ter­grund des Ver­su­ches, nach acht Jah­ren die­se Sache dann doch ganz anders zu sehen, dürf­ten wohl eher gel­tend gemach­te Scha­dens­er­satz­for­de­run­gen stehen.