Mit der The­se, unbe­glei­te­te min­der­jäh­ri­ge Flücht­lin­ge sei­en alle­samt von den Eltern vor­ge­schickt, setzt sich auch der Bun­des­fach­ver­band Unbe­glei­te­te Min­der­jäh­ri­ge Flücht­lin­ge in einer Pres­se­mit­tei­lung vom 24.11.2015 aus­ein­an­der. Der Fami­li­en­nach­zug von Eltern zu ihren unbe­glei­te­ten min­der­jäh­ri­gen Kin­dern wer­de schon jetzt restrik­tiv aus­ge­legt. Die Zahl der tat­säch­li­chen Zusam­men­füh­run­gen sei sehr gering. Mit Stand vom 30.6.2015 habe es in Deutsch­land nur 504 Per­so­nen gege­ben, die eine Auf­ent­halts­er­laub­nis beses­sen hät­ten, die auf­grund einer Fami­li­en­zu­sam­men­füh­rung zu einem unbe­glei­te­ten min­der­jäh­ri­gen Flücht­ling erteilt wor­den sei. Gesetz­ge­bung sol­le nicht auf der Basis von Vor­ur­tei­len und Mut­ma­ßun­gen ste­hen, so der Bun­des­ver­band Unbe­glei­te­ter Min­der­jäh­ri­ger Flücht­lin­ge. Eben­falls kri­tisch zu den Absich­ten der Bun­des­re­gie­rung äußer­te sich die rhein­land-pfäl­zi­sche Inte­gra­ti­ons­mi­nis­te­rin Ire­ne Alt am Inter­na­tio­na­len Tag der Kin­der­rech­te (20.11.2015). De Mai­ziè­res Gesetz­ent­wurf ver­let­ze Kin­des­wohl und EU-Recht. Es sei blan­ker Zynis­mus, dass die wil­lent­li­che Tren­nung Min­der­jäh­ri­ger von ihren Eltern durch die Ver­wei­ge­rung des Fami­li­en­nach­zugs­an­spru­ches auch noch als im Inter­es­se der Min­der­jäh­ri­gen lie­gend dar­ge­stellt werde.

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