Fachnewsletter
Europäisches Parlament zur Lage in Eritrea
In einer Entschließung hat sich das Europäische Parlament zur Lage in Eritrea geäußert und mit großer Besorgnis auf die anhaltend katastrophale Menschenrechtslage und das vollständige Fehlen von Rechtstaatlichkeit und Medienfreiheit hingewiesen. Gefordert wird unter anderem von der Regierung Eritreas, das System des unbegrenzten Wehrdienstes abzuschaffen und die damit verbundene Zwangsarbeitspraxis zu beenden. Das EP nimmt zur Kenntnis, dass Eritrea in einem Zeitraum von fünf Jahren 200 Millionen Euro aus dem Europäischen Entwicklungsfonds zum Zwecke der Armutsbekämpfung erhält, unter anderem auch zu dem Zweck, die wirtschaftlichen und politischen Ursachen der Migration in Angriff zu nehmen, was ja wohl heißt, den Bock als Gärtner zu bezahlen. Weise fordert das Parlament die Kommission auf, dafür Sorge zu tragen, dass die zugeteilten Mittel nicht der eritreischen Regierung zugutekommen. Besorgt ist das EP über die Lage der Menschenrechte. Deshalb ergeht eine Forderung an die staatlichen Stellen Eritreas, Parlamentarier, Journalisten, politische Gefangene und Gefangene aus Gewissensgründen umgehend und bedingungslos freizulassen. Verurteilt wird die eritreische Praxis der sogenannten „Diaspora-Steuer“, die durch Erpressung oder sonstige illegalen Mittel von im Ausland lebenden Eritreern eingezogen und entgegen von Resolutionen der UN dazu verwendet werde, bewaffnete Gruppen in Nachbarländern zu finanzieren und damit die Region zu destabilisieren.