Zur von der Bun­des­re­gie­rung offen­bar beab­sich­tig­ten Ver­bes­se­rung der Bezie­hung zur eri­tre­ischen Mili­tär­dik­ta­tur und mög­li­chen Zah­lun­gen von Ent­wick­lungs­hil­fe hat sich Paul Simon im Miga­zin unter der Über­schrift „Ent­wick­lungs­hil­fe kann die Pro­ble­me nicht lösen“ geäu­ßert. Trotz sei­ner Iso­la­ti­on und eines von Aut­ar­kie gepräg­ten Selbst­ver­ständ­nis­ses ist Eri­trea stark auf inter­na­tio­na­le Zah­lun­gen ange­wie­sen, denn es wäre ohne Devi­sen nicht in der Lage, sei­ne Armee auf­recht­zu­er­hal­ten. In den letz­ten Jah­ren habe der Geld­zu­fluss aus der Dia­spo­ra abge­nom­men. Dem­ge­gen­über habe der Berg­bau als Ein­nah­me­quel­le an Bedeu­tung gewon­nen. Bei der Berg­bau­ko­ope­ra­ti­on mit einer kana­di­schen Fir­ma habe ein eri­tre­ischer Dienst­leis­ter Zwangs­ar­bei­ter ein­ge­setzt und Gehäl­ter unrecht­mä­ßig ein­be­hal­ten. Es sei zu fra­gen, ob auf­grund der von der herr­schen­den Cli­que Eri­tre­as beherrsch­ten Wirt­schafts­struk­tur über­haupt eine Mög­lich­keit bestehe, Ent­wick­lungs­pro­jek­te zu initi­ie­ren, mit denen sich nicht letzt­lich die Taschen der Regie­rung füll­ten. Eri­trea-Ken­ner Gün­ter Schrö­der äußert sich über­zeugt, dass die Regie­rung aktu­ell vor­ran­gig das Ziel ver­fol­ge, die euro­päi­sche Ent­wick­lungs­hil­fe zur Moder­ni­sie­rung der maro­den eri­tre­ischen Armee zu verwenden.

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