01.08.2014

Newsletter Aug 2014

Bereits zu Beginn der Som­mer­pau­se wächst der Druck auf Die Grü­nen, das umstrit­te­ne Gesetz über die „siche­ren Her­kunfts­staa­ten“ im Bun­des­rat durch­zu­win­ken. Dar­über berich­te­te u.a. die taz vom 15. Juli 2014. Zuvor hat­te sich eine Ver­mitt­lungs­grup­pe unter Lei­tung von Kanz­ler­amts­mi­nis­ter Alt­mai­er mit den Län­dern getrof­fen, um den Spiel­raum für poli­ti­sche Kom­pro­mis­se aus­zu­lo­ten. Gebo­ten von Sei­ten der Uni­on war offen­bar die Bereit­schaft, mehr Flücht­lin­ge aus dem syri­schen Bür­ger­krieg auf­zu­neh­men und die soge­nann­te Vor­rang­prü­fung für Asyl­be­wer­ber und Gedul­de­te, die eine Arbeit auf­neh­men wol­len, zu strei­chen. Das ist eine Art Lin­sen­ge­richt ohne Lin­sen­ge­halt: De fac­to wür­den Arbeits­ver­bo­te für einen Groß­teil der Asyl­be­wer­ber und Gedul­de­ten nach Plä­nen der Bun­des­re­gie­rung dann eben wohl als Auf­la­ge von Sei­ten der Aus­län­der­be­hör­den ver­hängt. Die Absichts­er­klä­rung, mehr Flücht­lin­ge aus dem syri­schen Bür­ger­krieg auf­zu­neh­men, ist als Bestand­teil eines poli­ti­schen Deals maka­ber. Es ist die Pflicht und Schul­dig­keit der Euro­päi­schen Uni­on, mehr Schutz­su­chen­de aus Syri­en (und dem Irak) auf­zu­neh­men. Der Druck in den ein­zel­nen Bun­des­län­dern mit grü­ner Regie­rungs­be­tei­li­gung wächst. Die baden-würt­tem­ber­gi­sche Inte­gra­ti­ons­mi­nis­te­rin Bil­kay Öney und der baden-würt­tem­ber­gi­sche Innen­mi­nis­ter Rein­hold Gall war­ben, so etwa die Stutt­gar­ter Zei­tung vom 15. Juli 2014, für den Deal. Auf Uni­ons­sei­te scheut man sich nicht, die alte Stra­te­gie des frü­he­ren CDU-Gene­ral­se­kre­tärs Vol­ker Rühe von Anfang der 90er Jah­re auf­zu­grei­fen, nach der bei Ver­wei­ge­rung des angeb­li­chen Kom­pro­mis­ses Die Grü­nen an allem Schuld wären. Wenn sich die Situa­ti­on bei der Flücht­lings­un­ter­brin­gung über den Som­mer hin erneut ver­schär­fe, „tra­gen Die Grü­nen in den Län­dern dafür die Ver­ant­wor­tung“, so CDU-Lan­des­chef Strobl laut Stutt­gar­ter Zeitung.