01.12.2012

Newsletter Dec 2012

In einem Bericht des Bun­des­mi­nis­te­ri­um des Innern an den Innen­aus­schuss des Bun­des­tags zum Stand der Ver­hand­lun­gen zwi­schen Bund und Län­dern zum The­ma „Gewähr­leis­tung von effek­ti­vem Recht­schutz im Dub­lin-Ver­fah­ren“ und der Pra­xis der Zustel­lung von Über­stel­lungs­be­schei­den heißt es zu der von PRO ASYL monier­ten Pro­ble­ma­tik, dass Über­stel­lungs­be­schei­de im Dub­lin-Ver­fah­ren oft erst unmit­tel­bar beim Voll­zug der Abschie­bung zuge­stellt wer­den: „Im Rah­men der Innen­mi­nis­ter­kon­fe­renz wur­de auch die Zustel­lung der Über­stel­lungs­be­schei­de im Rah­men des Dub­lin-Ver­fah­rens erör­tert. Die­se erfolgt nicht durch das Bun­des­amt selbst, son­dern durch die zustän­di­gen Behör­den der Län­der. Aktu­el­le Pra­xis des Bun­des­am­tes ist es, bei Über­sen­dung der Beschei­de an die zustän­di­gen Län­der­be­hör­den die­se zu bit­ten, „die Zustel­lung der Beschei­de ent­spre­chend § 31 Abs. 1 Satz 4 und 5 AsylVfG vor­zu­neh­men.“ Die Über­sen­dung der Beschei­de vom Bun­des­amt an die Län­der­be­hör­den erfolgt in der Regel zwei Wochen vor der Über­stel­lung.“ Eine recht­zei­ti­ge Zustel­lung der Beschei­de vor der Abschie­bung ist damit nicht sicher­ge­stellt. Die Chan­cen auf Recht­schutz wer­den so de fac­to ausgehebelt.