Auch im März fla­cker­te die Debat­te dar­über, ob even­tu­ell noch wei­te­re Bal­kan­staa­ten auf die Lis­te der siche­ren Her­kunfts­staa­ten in Deutsch­land gesetzt wer­den soll­ten, wie­der auf, so bei einem Tref­fen der Minis­ter­prä­si­den­ten am 26. März 2015. PRO ASYL hat­te schon vor Mona­ten gewarnt, das Bei­spiel, irgend­wel­che Staa­ten, aus denen eine grö­ße­re Zahl von Asyl­an­trag­stel­lern kommt, im Hand­um­dre­hen auf die Lis­te set­zen zu wol­len, kön­ne Schu­le machen. Die Tat­sa­che, dass die Asyl­an­trag­stel­ler­zah­len aus den vor kur­zem zu sicher erklär­ten Staa­ten Her­ze­go­wi­na, Bos­ni­en und Ser­bi­en nicht signi­fi­kant zurück­ge­gan­gen sind, müss­te an der Effi­zi­enz der Idee zwei­feln las­sen. Kraft­meie­rei­en der­art, man müs­se jetzt etwa koso­va­ri­sche Asyl­an­trä­ge bin­nen 14 Tagen ent­schei­den, las­sen sich man­gels Per­so­nal beim Bun­des­amt für Migra­ti­on und Flücht­lin­ge kaum oder nur sehr kurz­fris­tig errei­chen. Trotz­dem drän­gen ins­be­son­de­re Bay­ern und Sach­sen, die CSU und gro­ße Tei­le der CDU immer mal wie­der auf Gesetz­ge­bung mit Sym­bol­cha­rak­ter. Eines der belieb­ten Argu­men­te stammt aus dem Sand­kas­ten­al­ter: „Die ande­ren machen es doch auch.“ So heißt auch ein beim Netz­werk Flücht­lings­for­schung bereits am 3. Febru­ar 2015 erschie­ne­ner Arti­kel von Clau­dia Engel­mann, in dem die deut­sche Rege­lung zu siche­ren Her­kunfts­staa­ten in einem euro­päi­schen Ver­gleich betrach­tet wird. Eine wirk­li­che euro­päi­sche Einig­keit in die­ser Fra­ge, so eines der Ergeb­nis­se, gibt es nicht.

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