01.10.2011

Newsletter Oct 2011

Der Par­la­ments­in­for­ma­ti­ons­dienst „Heu­te im Bun­des­tag“ fin­det oft diplo­ma­ti­sche For­mu­lie­run­gen, wenn über hef­ti­ge Debat­ten berich­tet wird. Die Deut­lich­keit, mit der über die Hal­tung der Koali­ti­ons­frak­tio­nen zu einem Antrag der Frak­ti­on Bünd­nis 90 / Die Grü­nen zur Ver­bes­se­rung der See­not­ret­tung im Mit­tel­meer berich­tet wird, spricht für sich: „Bei den Koali­ti­ons­frak­tio­nen stieß vor allem die For­de­rung nach Schutz von See­not­ret­ten­den vor Straf­ver­fol­gung wegen Schlep­pe­rei auf Ableh­nung. Dies öff­ne die Tore für Men­schen­han­del, hieß es bei­spiels­wei­se aus der CDU/C­SU-Frak­ti­on. Zwar sei­en die Bil­der von Men­schen auf der Flucht in über­füll­ten Boo­ten scho­ckie­rend, jedoch wer­de es nie­mals gelin­gen, das gesam­te Mit­tel­meer zu über­wa­chen.“ Was ist das ande­res als ein Plä­doy­er für die fort­ge­setz­te Kri­mi­na­li­sie­rung der See­not­ret­tung? Selbst wenn in den spek­ta­ku­lä­ren Ver­fah­ren der ver­gan­ge­nen Jah­re letz­ten Endes ein Frei­spruch erfolg­te, wur­den die Ret­ter wirt­schaft­lich und exis­ten­ti­ell so geschä­digt, dass die jah­re­lan­gen Ver­fah­ren eine abschre­cken­de Wir­kung auf ande­re See­leu­te haben, die in die Situa­ti­on kom­men, Hil­fe auf hoher See leis­ten zu müssen.