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Debatten um Asylverfahren außerhalb der EU
Ein Artikel im Guardian vom 2. Juni 2014 hatte heftige Debatten und Irritationen ausgelöst. Der Artikel gab Einblick in die aktuelle Debatte um die Frage, ob Asylverfahren außerhalb der EU durchgeführt werden sollen. Menschenrechtsorganisationen hatten bereits zu Beginn der 2000er Jahre vehement Kritik an ähnlichen Vorstößen geübt. Im Guardian hieß es, auch UNHCR würde die Möglichkeit, außerhalb der EU Auffanglager einzurichten und Flüchtlingsanerkennungsverfahren durchzuführen nicht ausschließen. Vincent Cochetel, Europa-Direktor des UNHCRs, wurde folgendermaßen zitiert: „Wir wären nicht vollkommen gegen externe Prüfung von Asylverfahren, wenn bestimmte Standards gewährleistet wären: das Recht Beschwerde einzulegen, faire Verfahren, das Recht während eines Beschwerdeverfahrens zu bleiben.“ Bereits am 3. Juni 2014 stellte UNHCR in einer Presserklärung richtig, dass es sich um ein Missverständnis gehandelt habe. UNHCR unterstütze den Vorschlag nicht, „Auffanglager“ in afrikanischen oder asiatischen Staaten einzurichten als Alternative zu anderen Antworten auf die Herausforderungen und Gefahren für MigrantInnen und Flüchtlinge, die auf See ihr Leben riskieren. Es gelte, Alternativen zu diesen gefährlichen Überfahrten zu entwickeln, durch Resettlement, humanitäre Aufnahmen und Familienzusammenführungsprogramme. „Die Asylanträge von Schutzsuchenden müssen in einem sicheren Umfeld mit adäquaten Verfahrensstandards in Übereinstimmung mit internationalen Flüchtlings- und Menschenrechten geprüft werden“, heißt es in der Stellungnahme.