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Dänemark: Vier Selbstmordversuche von afghanischen Asylsuchenden
Vier Suizidversuche von Asylsuchenden in Dänemark erfolgten offensichtlich untereinander abgestimmt. Drei Frauen im Teenager-Alter und eine weitere Frau, alle aus Afghanistan, waren in zwei Zentren untergebracht, die vom Roten Kreuz geführt werden, Auderød und Vipperød. Die Copenhagen Post hatte am 21. November 2012 über die tragische Geschichte berichtet. Die Zeitung machte darauf aufmerksam, dass sich die Selbstmordversuche vor dem Hintergrund eines Vorschlags der dänischen Regierung ereigneten, unbegleitete afghanische Kinder, deren Asylgesuche abgelehnt wurden, nach Afghanistan abzuschieben. Aktuell verhandelt Dänemark über die Einrichtung von Aufnahmezentren in Afghanistan, in die jugendliche abgelehnte Asylsuchende abgeschoben werden können, falls ihre Familien nicht auffindbar sind. Die Kritik von Menschenrechtsaktivisten war vehement. Der ehemalige Menschenrechtskommissar des Europarates, Thomas Hammarberg, wird in der Copenhagen Post zitiert: „Ich habe mit vielen afghanischen Minderjährigen in der Türkei, Griechenland und Frankreich gesprochen und sie suchen nicht nur bessere Lebensbedingungen hier. Sie sind vor ernsten Bedrohungen geflohen, die sie erneut gefährden würden, wenn sie in einem Zentrum in Kabul untergebracht wären.“ Derzeit droht 24 afghanischen Minderjährigen die Abschiebung nach Afghanistan.