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Dänemark: HRW kritisiert Bericht zur Situation in Eritrea
Am 17. Dezember 2014 äußerte Human Rights Watch deutliche Kritik an einem Bericht des dänischen Migrationsamts vom November 2014. Darin werde die Situation im Land verharmlosend dargestellt. Die Ausrichtung des Berichtes sieht HRW in Zusammenhang mit der Zunahme eritreischer Asylsuchender in Europa, die sich mit rund 37.000 Schutzgesuchen in den ersten zehn Monaten 2014 im Vergleich zum Vorjahr knapp verdreifachte. HRW mahnte Dänemark und die anderen europäischen Länder die Ergebnisse der der UN-Untersuchungskommission zu Eritrea, die im Juni 2014 gegründet wurde, abzuwarten. Vorher gelte es von größeren Abweichungen im bisherigen politischen Kurs abzusehen. „Der dänische Bericht erscheint eher als politische Bemühung, Migration einzudämmen, als eine tatsächliche Bewertung der Menschenrechtssituation in Eritrea“, so Leslie Kefkow, stellvertretende Direktorin der Afrika-Abteilung von HRW. Am 19. Dezember 2014 protestierten rund 500 eritreische Flüchtlinge und Asylsuchende in Kopenhagen gegen den Bericht des dänischen Migrationsamts, wie The Local berichtete. Sie forderten das dänische Parlament mit Nachdruck dazu auf, die Empfehlungen aus dem Bericht nicht anzuerkennen.
http://www.hrw.org/news/2014/12/17/denmark-eritrea-immigration-report-deeply-flawed
http://www.thelocal.dk/20141219/eritreans-protest-against-contentious-danish-report