01.02.2012

Newsletter Feb 2012

Am 26. Janu­ar 2012 hat der Bun­des­tag über einen Antrag der Frak­ti­on Die Lin­ke für einen Abschie­be­stopp und ein Blei­be­recht für Flücht­lin­ge aus Syri­en debat­tiert. Die Regie­rungs­ko­ali­ti­on ver­tei­dig­te wort­reich das syri­sche Rück­über­nah­me­ab­kom­men. Der par­la­men­ta­ri­sche Staats­se­kre­tär beim Bun­des­mi­nis­ter des Innern, Dr. Chris­toph Berg­ner, bemerk­te laut Pro­to­koll der Bun­des­tags­de­bat­te, das Abkom­men beschrän­ke sich auf „pro­ze­du­ra­le Rege­lun­gen“, ande­re mit Abschie­bun­gen ver­bun­de­ne Fra­gen sei­en durch das Abkom­men über­haupt nicht berührt. Der FDP-Abge­ord­ne­te Ser­kan Tören leg­te offen, war­um es bis­her ledig­lich eine wei­che Emp­feh­lung des BMI an die Län­der gibt, Abschie­bun­gen nach Syri­en sei­en zur Zeit nicht rat­sam. Tören: da nicht abseh­bar sei, wie sich die poli­ti­sche Situa­ti­on ent­wick­le, kön­ne man eine dau­er­haf­te Ent­schei­dung nicht tref­fen. Man sehe, dass sich die Staa­ten in Nord­afri­ka bereits sta­bi­li­sier­ten. Auch Tören begrün­det die Unwil­lig­keit, das syri­sche Rück­über­nah­me­ab­kom­men zu kün­di­gen, mit des­sen ledig­lich tech­ni­schem Cha­rak­ter. Jeder Staat sei ohne­hin völ­ker­recht­lich zur Rück­nah­me sei­ner Staats­an­ge­hö­ri­gen ver­pflich­tet. Für die CDU/C­SU-Frak­ti­on topp­te der Abge­ord­ne­te Micha­el Frie­ser die­se Argu­men­te: „Die Kün­di­gung des Rück­füh­rungs­ab­kom­mens hat mit der Auf­he­bung der Abschie­bung, also damit, dass in die­ses Land wegen der Zustän­de dort nicht abge­scho­ben wird, über­haupt nichts zu tun. Im Gegen­teil: im Grun­de ver­pflich­ten wir das Assad-Regime nach wie vor, an einem völ­ker­recht­li­chen Ver­trag fest­zu­hal­ten. Denn wenn wir Staa­ten, die sich in die­ser Art und Wei­se ver­hal­ten, auch noch aus ihren völ­ker­recht­li­chen Ver­pflich­tun­gen ent­las­sen, dann ent­bin­den wir sie ja jeg­li­cher Ver­pflich­tung. Damit errei­chen wir genau das Gegen­teil von dem, was wir eigent­lich wollen.“