Fachnewsletter
Bundesregierung zur Situation von Angehörigen der jesidischen Religionsgemeinschaft
Der drohende Völkermord im Nordirak hat die Angehörigen der jesidischen Religionsgemeinschaft in den Blickpunkt des öffentlichen Interesses gerückt. Jesidische Flüchtlinge leben bereits seit langem in Deutschland, was unter anderem ein Resultat ihrer über lange Zeit hinweg sich auswirkenden Diskriminierung und Ausgrenzung in der Türkei ist. Schätzungsweise leben etwa 80.000 mehrheitlich aus der Türkei stammende oder bereits hier geborene Angehörige dieser Religionsgemeinschaft in Deutschland, schwerpunktmäßig in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Dies ergibt sich aus einer bereits am 27. Juni 2013 beantworteten Bundestagsanfrage der Fraktion Die Linke (BT-Drucksachen 17/14259 und 17/13854), auf die hier verwiesen sei, weil sie auch Zahlenangaben enthält zu den Jesiden unter den Asylantragstellern in den Jahren 2012 und 2013. Aus dem Irak und Syrien kamen in beiden Jahren jesidische Flüchtlinge beträchtlicher Zahl (Antwort auf Frage 1). Hingegen ist die Zahl der noch in der Türkei lebenden Jesidinnen und Jesiden sehr gering. Es handelt sich um kaum mehr als eine Restbevölkerung, von einigen 100 bis zu maximal 2.000 Personen. Es ist zu befürchten, dass den ca. 500.000 Jesidinnen und Jesiden im Irak ein ähnliches Schicksal drohen könnte.