01.09.2014

Newsletter Sep 2014

Der dro­hen­de Völ­ker­mord im Nord­irak hat die Ange­hö­ri­gen der jesi­di­schen Reli­gi­ons­ge­mein­schaft in den Blick­punkt des öffent­li­chen Inter­es­ses gerückt. Jesi­di­sche Flücht­lin­ge leben bereits seit lan­gem in Deutsch­land, was unter ande­rem ein Resul­tat ihrer über lan­ge Zeit hin­weg sich aus­wir­ken­den Dis­kri­mi­nie­rung  und Aus­gren­zung in der Tür­kei ist. Schät­zungs­wei­se leben etwa 80.000 mehr­heit­lich aus der Tür­kei stam­men­de oder bereits hier gebo­re­ne Ange­hö­ri­ge die­ser Reli­gi­ons­ge­mein­schaft in Deutsch­land, schwer­punkt­mä­ßig in Nie­der­sach­sen und Nord­rhein-West­fa­len. Dies ergibt sich aus einer bereits am 27. Juni 2013 beant­wor­te­ten Bun­des­tags­an­fra­ge der Frak­ti­on Die Lin­ke (BT-Druck­sa­chen 17/14259 und 17/13854), auf die hier ver­wie­sen sei, weil sie auch Zah­len­an­ga­ben ent­hält zu den Jesi­den unter den Asyl­an­trag­stel­lern in den Jah­ren 2012 und 2013. Aus dem Irak und Syri­en kamen in bei­den Jah­ren jesi­di­sche Flücht­lin­ge beträcht­li­cher Zahl (Ant­wort auf Fra­ge 1). Hin­ge­gen ist die Zahl der noch in der Tür­kei leben­den Jesi­din­nen und Jesi­den sehr gering. Es han­delt sich um kaum mehr als eine Rest­be­völ­ke­rung, von eini­gen 100 bis zu maxi­mal 2.000 Per­so­nen. Es ist zu befürch­ten, dass den ca. 500.000 Jesi­din­nen und Jesi­den im Irak ein ähn­li­ches Schick­sal dro­hen könnte.