Die Bun­des­re­gie­rung hat am 17.6.2016 eine Klei­ne Anfra­ge der Grü­nen zur „Men­schen­rechts­la­ge in Sene­gal“ beant­wor­tet (BT-Druck­sa­che 18/8495, 18/8819). Über­ra­schend wider­sprüch­lich die Aus­künf­te der Bun­des­re­gie­rung, die behaup­tet, es sei­en im Sene­gal weder unmit­tel­bar noch mit­tel­bar staat­li­che Repres­sio­nen gegen­über bestimm­ten Per­so­nen oder Per­so­nen­grup­pen auf­grund ihrer Zuge­hö­rig­keit zu einer sozia­len Grup­pe bekannt. An ande­ren Stel­len aber bestä­tigt die Bun­des­re­gie­rung durch ihre Aus­künf­te, dass es eine gan­ze Rei­he von Ver­ur­tei­lun­gen und Fest­nah­men wegen ein­ver­nehm­li­cher gleich­ge­schlecht­li­cher Hand­lun­gen unter Erwach­se­nen gibt und dass staat­li­che Stel­len häu­fig Schutz vor Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen durch nicht­staat­li­che Akteu­re nicht gewäh­ren. Auch ist Geni­tal­ver­stüm­me­lung zwar straf­bar, aber der Bun­des­re­gie­rung sind kei­ne Ver­ur­tei­lun­gen bekannt. Die Grü­nen im Bun­des­tag nah­men dies zum Anlass für die For­de­rung, Sene­gal von der Lis­te der siche­ren Her­kunfts­staa­ten zu strei­chen. Die Bun­des­re­gie­rung sei ihrer Pflicht, die Ent­wick­lung der Men­schen­rechts­la­ge in den siche­ren Her­kunfts­staa­ten regel­mä­ßig zu über­prü­fen, im Fal­le Sene­gals seit 1993 nicht nach­ge­kom­men. Lui­se Amts­berg, flücht­lings­po­li­ti­sche Spre­che­rin der Grü­nen, wies dar­auf hin, dass die Schutz­quo­te für Asyl­su­chen­de aus dem Sene­gal EU-weit 2014 34,3 % betra­gen habe, wäh­rend in Deutsch­land ankom­men­de Sene­ga­le­sen in ein Schnell­ver­fah­ren hin­ein­ge­zwun­gen würden.

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