Die Bun­des­re­gie­rung hat am 13.7.2016 eine Klei­ne Anfra­ge der Bun­des­tags­frak­ti­on Bünd­nis 90/Die Grü­nen zu „Geburts­ur­kun­den von Flücht­lings­kin­dern“ beant­wor­tet (BT-Druck­sa­chen 18/8970, 18/9163). Eine vor­läu­fi­ge Geburts­be­schei­ni­gung des Stan­des­am­tes soll­te eigent­lich aus­rei­chen, um Kin­der- und Eltern­geld bean­tra­gen zu kön­nen. Tat­säch­lich gibt es in vie­len Städ­ten damit Pro­ble­me. Die Bun­des­re­gie­rung mag ledig­lich zuge­ste­hen, dass es in Ein­zel­fäl­len zu Ver­zö­ge­run­gen bei der Beur­kun­dung der Geburt eines aus­län­di­schen Kin­des gekom­men sei, weil die Iden­ti­tät der Eltern nicht durch geeig­ne­te Doku­men­te nach­ge­wie­sen wur­de, obwohl die­se auf­grund eines zuver­läs­si­gen Urkun­den­we­sens im Her­kunfts­land der Eltern hät­ten beschafft wer­den kön­nen – ein im Fal­le der spe­zi­el­len Lage von Geflüch­te­ten häu­fig umstrit­te­nes The­ma. Auch feh­len­den Nach­wei­sen, so die Bun­des­re­gie­rung, kön­ne aber die Geburt des Kin­des beur­kun­det und den Eltern ein beglau­big­ter Regis­ter­aus­zug aus­ge­stellt wer­den, der für den Bezug öffent­li­cher Leis­tun­gen aus­rei­che. Man­cher­orts hal­ten es Stan­des­äm­ter für mög­lich, dass syri­sche Staats­an­ge­hö­ri­ge dar­auf ver­wie­sen wer­den kön­nen, dass das Per­so­nen­zen­tral­re­gis­ter in Damas­kus noch exis­tie­re und damit Ver­wand­te oder Rechts­an­wäl­te ein­ge­schal­tet wer­den könn­ten, um jeder­zeit Urkun­den zu beschaf­fen. Da es eini­gen Betrof­fe­nen sogar gelingt und die deut­sche Aus­lands­ver­tre­tung die Pro­ze­dur eben­falls für mög­lich hält, wird dies häu­fig von den Stan­des­äm­tern ins Feld geführt.

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