01.10.2014

Newsletter Oct 2014

Die Bun­des­re­gie­rung hat am 3. Sep­tem­ber 2014 eine Anfra­ge der Bun­des­tags­frak­ti­on Die Lin­ke zur ergän­zen­den Infor­ma­ti­on zur Asyl­sta­tis­tik für das zwei­te Quar­tal 2014 beant­wor­tet (BT-Druck­sa­chen 18/2161 und 18/2471). Die Schutz­quo­te lag mit fast 30 Pro­zent im zwei­ten Quar­tal 2014 so hoch wie seit lan­gem nicht mehr. Lässt man die soge­nann­ten for­mel­len Ent­schei­dun­gen außer Acht, in denen es zu kei­ner inhalt­li­chen Ent­schei­dung pro oder con­tra Schutz gekom­men ist, dann liegt die berei­nig­te Schutz­quo­te bei 46,4 Pro­zent. Es muss des­halb davon aus­ge­gan­gen wer­den, dass min­des­tens jeder zwei­te Asyl­su­chen­de, über des­sen Asyl­ge­such in Deutsch­land inhalt­lich ent­schie­den wird, auf abseh­ba­re Zeit in Deutsch­land blei­ben darf. Hin­zu kom­men gericht­li­che Aner­ken­nun­gen. Die Dau­er der Asyl­ver­fah­ren hin­ge­gen ist auf 6,9 Mona­te ange­stie­gen. Die Quo­te der tat­säch­lich auf der Basis der Dub­lin-III-Ver­ord­nung durch­ge­führ­ten Über­stel­lun­gen in ande­re EU-Mit­glied­staa­ten betrug im ers­ten Halb­jahr 2014 ledig­lich 7 Pro­zent. Der Anteil der nega­ti­ven Asy­l­ent­schei­dun­gen, bei denen auf „offen­sicht­lich unbe­grün­det“ ent­schie­den wird, liegt mit 70,3 Pro­zent der nega­ti­ven Ent­schei­dun­gen hoch – ein Indiz dafür, dass das Bun­des­amt hier nach poli­ti­scher Vor­ga­be eine schar­fe Klin­ge führt und Grau­zo­nen kaum kennt. Die all­ge­mei­ne Offen­sicht­lich-Unbe­grün­det-Quo­te von 70,3 Pro­zent wird getoppt von Ser­bi­en. Hier wer­den 89 Pro­zent aller Fäl­le als offen­sicht­lich unbe­grün­det entschieden.