Die Bun­des­re­gie­rung hat eine Anfra­ge der Bun­des­tags­frak­ti­on Die Lin­ke zur Lage der Roma in Ser­bi­en und im Koso­vo beant­wor­tet (Bun­des­tags­druck­sa­che 18/8349, 18/8603). Kei­ne Über­ra­schung ist, dass die Bun­des­re­gie­rung eine Ver­bes­se­rung der Lage der Roma in Ser­bi­en sieht. Es gibt in der Diplo­ma­tie ja in der Regel nur Fort­schritts­be­rich­te, kei­ne Rück­schritts­be­rich­te oder Sta­gna­ti­ons­fest­stel­lun­gen. Aller­dings muss selbst die Bun­des­re­gie­rung zuge­ste­hen: Das Gan­ze ver­bes­sert sich nur auf nied­ri­gem Niveau. Ser­bi­ens Regie­rung steue­re inzwi­schen der „recht­li­chen Unsicht­bar­keit“ von Roma entgegen.

Seit 2012 sei es mit dem Gesetz über dau­er­haf­ten und tem­po­rä­ren Wohn­sitz mög­lich, sich beim Sozi­al­amt regis­trie­ren zu las­sen. An ande­rer Stel­le wird auf die prak­ti­schen Pro­ble­me durch­aus ver­wie­sen. Auch im Koso­vo sieht die Bun­des­re­gie­rung kei­ne struk­tu­rel­le sys­te­ma­ti­sche Aus­gren­zung von Roma, Ash­ka­li und Koso­vo-Ägyp­tern. Viel­mehr sei­en sie von den schwie­ri­gen sozio­öko­no­mi­schen Umstän­den über­durch­schnitt­lich häu­fig betrof­fen. Das Niveau die­ser Ana­ly­se hat schon Inspek­tor Brä­sig in sei­ner Rede im Rahm­städ­ter Reform­ver­ein erreicht, wo er mes­ser­scharf schließt: „Die gro­ße Armut in der Stadt kommt von der gro­ßen Power­teh her!“ (Fritz Reu­ter: Ut mine stromt­id) Also nicht von sys­te­ma­ti­scher Aus­gren­zung und Diskriminierung.

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