01.06.2012

Newsletter Jun 2012

„Noch kein Fuß in Deutsch­land, schon in der Schul­den­fal­le“ über­schrieb PRO ASYL eine Pres­se­er­klä­rung vom 29. Febru­ar 2012. Im Hin­ter­grund: die Bun­des­po­li­zei zieht von Asyl­su­chen­den die Kos­ten für ihren Auf­ent­halt im Flug­ha­fen­ge­wahr­sam und der Zurück­wei­sungs­haft bis zur Abschie­bung ein. Die For­de­rung wird auch auf­recht­erhal­ten, wenn die Betrof­fe­nen spä­ter ein­rei­sen dür­fen und einen regu­lä­ren Sta­tus erhal­ten. Jetzt hat die Bun­des­re­gie­rung eine klei­ne Anfra­ge der Frak­ti­on DIE LINKE im Bun­des­tag beant­wor­tet (BT-Druck­sa­che 17/9540). „Kos­ten­be­schei­de der Bun­des­po­li­zei an Asyl­su­chen­de, aner­kann­te Asyl­be­rech­tig­te und Flücht­lin­ge“ sei­en bezüg­lich des Han­delns der Bun­des­po­li­zei nicht zu bean­stan­den, so die Bun­des­re­gie­rung. Die in der Pres­se­mit­tei­lung von PRO ASYL beschrie­be­nen Ver­fah­ren ent­sprä­chen der Rechts­la­ge. Für ände­rungs­be­dürf­tig hält die Bun­des­re­gie­rung die­se für die sozia­le Inte­gra­ti­on der Betrof­fe­nen extrem pro­ble­ma­ti­sche Rege­lung nicht. Als habe man kei­ne Regie­rungs­ver­ant­wor­tung wird refe­riert: „Für das Ent­ste­hen der Kos­ten­pflicht genügt es, dass mit der getrof­fe­nen aus­län­der­recht­li­chen Maß­nah­me das Ziel ver­folgt wird, eine Zurück­wei­sung zu ver­wirk­li­chen. Ein tat­säch­li­cher Voll­zug muss nicht erfolgt sein. Soll­te spä­ter durch eine zustän­di­ge Inlands­be­hör­de ein Auf­ent­halts­ti­tel erteilt wer­den, hat dies rück­wir­kend kei­nen Ein­fluss auf die von der Bun­des­po­li­zei getrof­fe­ne Ein­rei­se­ver­wei­ge­rung und die dar­aus getrof­fe­nen Vor­be­rei­tungs­maß­nah­men. Auf­grund des­sen gefer­tig­te, bestands­kräf­ti­ge Beschei­de haben wei­ter­hin Gel­tung.“ In einer Pres­se­mit­tei­lung vom 25. Mai 2012 hat die innen­po­li­ti­sche Spre­che­rin der Frak­ti­on DIE LINKE, Ulla Jelp­ke, die Pra­xis als wider­sin­nig kri­ti­siert. Nach die­ser Logik gel­te hier nicht das Abschot­tungs­re­gime als Kos­ten­ver­ur­sa­cher, son­dern die schutz­be­dürf­ti­gen Menschen.