01.11.2013

Newsletter Nov 2013

Am 7. Okto­ber 2013 hat die Bun­des­re­gie­rung eine klei­ne Anfra­ge der Bun­des­tags­frak­ti­on Die Lin­ke (BT-Druck­sa­che 17/14773 und 17/14817) beant­wor­tet. Es geht um die „Pra­xis der Zurück­wei­sun­gen an den EU-Außen­gren­zen Grie­chen­lands und Bul­ga­ri­ens ohne for­ma­le Ver­fah­ren“. Die Fra­ge­stel­ler bezo­gen sich auf Berich­te von Men­schen­rechts­or­ga­ni­sa­tio­nen zu Push­backs an den grie­chi­schen Außen­gren­zen in Rich­tung Tür­kei. Zu Grie­chen­land sind der Bun­des­re­gie­rung immer­hin noch Medi­en­be­rich­te sowie der in der Anfra­ge genann­te Bericht von Amnes­ty Inter­na­tio­nal bekannt. Mit eige­nen Erkennt­nis­sen hapert es jedoch weit­ge­hend. Zu Bul­ga­ri­en weiß sie gleich gar nichts. Die Bun­des­re­gie­rung springt Fron­tex bei, indem sie auf die Fra­ge, wie sie es bewer­te, dass ver­stärkt syri­sche Flücht­lin­ge durch die Abschot­tung der EU-Land­außen­gren­zen zur Tür­kei auf gefähr­li­che­re Flucht­rou­ten ver­wie­sen sind, mit einer Tätig­keits­be­schrei­bung von Fron­tex reagiert, die mit der Rea­li­tät wenig gemein hat: „Die ope­ra­ti­ven und zum Teil durch die EU-Agen­tur Fron­tex koor­di­nier­ten grenz­po­li­zei­li­chen Maß­nah­men an den EU-Außen­gren­zen die­nen gera­de nicht der Abschot­tung. Bezüg­lich der Migran­ten sol­len die Maß­nah­men eine geord­ne­te Regis­trie­rung und Erst­auf­nah­me sowie die Iden­ti­fi­zie­rung schutz­be­dürf­ti­ger Per­so­nen gewähr­leis­ten. (…) Dar­über hin­aus gehen die mari­ti­men grenz­po­li­zei­li­chen Maß­nah­men sehr häu­fig mit Maß­nah­men der See­not­ret­tung ein­her.“ Grenz­zäu­ne am Evros oder sonst wo die­nen also einer geord­ne­ten Regis­trie­rung und Erst­auf­nah­me sowie der Iden­ti­fi­zie­rung schutz­be­dürf­ti­ger Per­so­nen. Und die Grenz­si­che­rungs­maß­nah­men der DDR inklu­si­ve Mau­er wären wohl dem­ge­mäß irgend­wie auch huma­ni­tä­ren Zwe­cken gewid­met gewesen?