01.08.2012

Newsletter Aug 2012

Kaum war das Urteil zur Ver­fas­sungs­wid­rig­keit des Asyl­bLG gespro­chen, beeil­ten sich vie­le zu ver­si­chern, wie sehr ihnen doch das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt aus der See­le gespro­chen habe. Unter ihnen befand sich auch Bay­erns Sozi­al­mi­nis­te­rin Chris­ti­ne Hadert­hau­er mit der Aus­sa­ge, sie habe schon immer völ­lig nach­voll­zo­gen, dass die Leis­tun­gen des Asyl­bLG zu nied­rig sei­en. Das ließ der Baye­ri­sche Flücht­lings­rat nicht unkom­men­tiert ste­hen, zumal sie bei­läu­fig noch behaup­te­te, das Asyl­bLG sei unter Rot-Grün ver­ab­schie­det wor­den. Der Flücht­lings­rat ver­öf­fent­lich­te am 20. Juli 2012 die prä­zi­se poli­ti­sche Hand­lungs­auf­for­de­rung: „Schä­men Sie sich, Frau Hadert­hau­er!“. Er erin­nert an Hadert­hau­ers Ver­hal­ten im Jahr 2010, als sie den Flücht­lings­pro­tes­ten gegen das Asyl­bLG jeg­li­chen Grund abge­spro­chen hat­te. In einer wei­te­ren Pres­se­er­klä­rung vom 31.07.2012 kri­ti­siert der Baye­ri­sche Flücht­lings­rat einen kur­zen Auf­tritt von Bun­des­in­nen­mi­nis­ter Hans-Peter Fried­rich in Bam­berg. Der hat­te das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts­ur­teil zu den Asyl­be­wer­ber­leis­tun­gen in spon­ta­nen öffent­li­chen Äuße­run­gen ziem­lich flap­sig bei­sei­te­ge­scho­ben und besteht auch für die Zukunft kate­go­risch auf einem Abstand zu den Hartz-IV-Leis­tun­gen. Da wur­de die Men­schen­wür­de gegen Geist des Karls­ru­her Urteils erneut migra­ti­ons­po­li­tisch relativiert.