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Bulgarien: Zermürbende Wartezeiten und weiterhin katastrophale Aufnahmebedingungen für Flüchtlinge
Zahlreiche Artikel thematisieren auch im März 2014 die miserablen Bedingungen für Asylsuchende in Bulgarien. Dies bestätigt auch Iliana Savova vom Bulgarischen Helsinki Komitee in einem am 12. März 2014 von Thomson Reuters veröffentlichten Interview. Sie spricht darin über Bulgariens Umgang mit Asylsuchenden, rassistischen Übergriffen gegen Flüchtlinge und den Plan, einen Grenzzaun entlang der bulgarisch-türkischen Grenze zu errichten, um MigrantInnen am Grenzübertritt zu hindern. „Ich schäme mich… Und Scham ist ein schwacher Begriff, um zu beschreiben, was ich empfunden habe beim Anblick, wie diese Menschen behandelt und in verlassenen Gebäuden abgestellt wurden ohne irgendetwas – ohne Heizung, ohne Strom, ohne fließendes Wasser, ohne medizinische Versorgung“, berichtet Iliana Savova.
In einem Artikel des Sofia Globe vom 17. März 2014 wird außerdem berichtet, dass die Asylverfahren in Bulgarien derzeit äußerst lange dauern. Dem Artikel zufolge fehlt es an qualifizierten Personen für die Befragungen der Schutzsuchenden. Im Flüchtlingslager Harmanli, in dem 1.300 Menschen untergebracht sind, hätten nur 18 Personen in den letzten sechs Monaten einen Schutzstatus erhalten. „Der Krieg ist für mich nun ein psychologischer. Meine Frau und zwei Töchter sind nun seit vier Monaten in der Türkei. Das ist ein Elend und ich erhalte keinen Status, um sie herzuholen“, so wird Abdulahamid zitiert, ein syrischer Flüchtling in Harmanli.
http://sofiaglobe.com/2014/03/17/bulgaria-still-tardy-in-granting-refugee-status/