01.11.2013

Newsletter Nov 2013

Die ver­mehr­te Ankunft von syri­schen Flücht­lin­gen in Bul­ga­ri­en führt wei­ter zur laut­star­ken For­de­rung des Lan­des nach euro­päi­scher Unter­stüt­zung, sowie zuneh­mend zu repres­si­ven poli­ti­schen Maß­nah­men, um wei­te­re Grenz­über­trit­te aus der Tür­kei zu ver­hin­dern. Am 16. Okto­ber 2013 ver­kün­de­te der stell­ver­tre­ten­de bul­ga­ri­sche Innen­mi­nis­ter, Vas­sil Mari­nov, nach einer Sit­zung des Kabi­netts, die Minis­ter hät­ten über zusätz­li­che Finan­zie­rungs­mög­lich­kei­ten bera­ten, um der Flücht­lings­si­tua­ti­on im Land zu begeg­nen. Dies berich­te­te Sofia Glo­be am 16. Okto­ber 2013. Außer­dem beschloss das Kabi­nett den Bau eines 170-Kilo­me­ter lan­gen Grenz­zauns bei Elho­vo, dem Grenz­ab­schnitt nahe der tür­ki­schen Gren­ze, der als am leich­tes­ten pas­sier­bar für Flücht­lin­ge und Migran­tIn­nen gilt: „Rund 85 Pro­zent der Ein­dring­lin­ge rei­sen über das Ter­ri­to­ri­um von Elho­vo ein. Der Grenz­zaun wird ca. fünf Mil­lio­nen Leva (ca. 2,55 Mil­lio­nen Euro) kos­ten, was dem Betrag ent­spricht, den die grie­chi­schen Behör­den für ihren 10-Kilo­me­ter lan­gen Zaun aus­ge­ge­ben hat­ten. Die­se Zäu­ne zie­len nicht dar­auf, Flücht­lin­ge zurück­zu­wei­sen, son­dern auf den bes­se­ren Schutz der Gren­ze“, so Mari­no­vs Ver­such, die Abwehr­maß­nah­me zu recht­fer­ti­gen.  Am 24. Okto­ber 2013 wur­de mit dem Bau des Zauns begon­nen, der im Febru­ar 2014 abge­schlos­sen sein soll.

Die bul­ga­ri­sche Regie­rung hat mitt­ler­wei­le zur Erhö­hung der Auf­nah­me­ka­pa­zi­tä­ten drei neue Zen­tren errich­ten las­sen, die bereits aus­ge­las­tet sind. „Die Hygie­ne in den Zen­tren ist schreck­lich und sie sind sehr unsi­cher, ins­be­son­de­re für die meh­re­ren Dut­zend Kin­der, die dar­in unter­ge­bracht sind“, so Boris Che­shir­kov, Spre­cher des UNHCR-Büros, in Sofia in einem Arti­kel der Deut­schen Wel­le vom 25. Okto­ber 2013. Die UN-Orga­ni­sa­ti­on hat eine bera­ten­de Rol­le ein­ge­nom­men und drängt Bul­ga­ri­en, die Bedin­gun­gen für Flücht­lin­ge im Land inter­na­tio­na­len Stan­dards anzu­pas­sen. Im Durch­schnitt erreich­ten mitt­ler­wei­le täg­lich rund 50 bis 100 Asyl­su­chen­de Bul­ga­ri­en, von denen 70 Pro­zent syri­sche Fami­li­en sei­en, berich­te­te Che­shir­kov. Einem Arti­kel des Sofia Glo­be vom 26. Okto­ber 2013 zufol­ge sag­te der bul­ga­ri­sche Innen­mi­nis­ter Tsvet­lin Yov­chev, dass seit Beginn des Jah­res 8.128 Dritt­staats­an­ge­hö­ri­ge unbe­fugt die bul­ga­ri­sche Gren­ze über­tre­ten hät­ten. 7.496 Men­schen befän­den sich in Unter­künf­ten und 620 in Haft­zen­tren. Die bul­ga­ri­sche Regie­rung kün­dig­te außer­dem an, sechs Mil­lio­nen Euro für Hilfs­leis­tun­gen von der zu EU for­dern sowie mate­ri­el­le Unter­stüt­zung von EU-Mitgliedstaaten.

http://sofiaglobe.com/2013/10/16/bulgarias-cabinet-to-hold-special-meeting-on-refugee-issue/

http://www.dw.de/gateway-to-europe-syrian-refugees-in-bulgaria/a‑17183362

http://sofiaglobe.com/2013/10/26/fence-against-refugee-flow-at-bulgarias-border-with-turkey-to-be-ready-by-end-of-february/?