01.06.2012

Newsletter Jun 2012

Der Arti­kel „Bür­ger­krieg in Syri­en: Neue Flücht­lings­kri­se, die Auf­nah­me­po­li­tik in den Nach­bar­län­dern und die Ant­wor­ten der EU“  von Susan­ne Schmel­ter gibt einen aktu­el­len Über­blick über die syri­sche Flücht­lings­kri­se. Er beschreibt die Situa­ti­on der Schutz­su­chen­den in den Haupt­auf­nah­me­län­dern Jor­da­ni­en, Liba­non, Irak und Tür­kei. In die­sem Zusam­men­hang erin­nert die Autorin auch an die noch nicht bewäl­tig­te ira­ki­sche Flücht­lings­kri­se. Schmel­ter hat im Jahr 2009/2010 in Syri­en gelebt und für ihre Mas­ter­ar­beit zur Situa­ti­on von ira­ki­schen Flücht­lin­gen in Damas­kus und Bei­rut geforscht.

Seit Beginn der Pro­tes­te gegen das Regime von Bas­har al-Assad sind über 70 000 syri­sche Staats­an­ge­hö­ri­ge in die Nach­bar­län­der Jor­da­ni­en, Liba­non, Irak und Tür­kei geflo­hen. Die Flücht­lings­zah­len stei­gen täg­lich und ein Ende der Gewalt in Syri­en ist nach dem Schei­tern von Kofi Annans UN-Frie­dens­plan nicht in Sicht.

Es bahnt sich eine gro­ße Flücht­lings­kri­se in einer Regi­on an, in der die letz­te noch nicht bewäl­tigt ist. Allein in Syri­en war­ten noch über 100 000 beim UNHCR regis­trier­te Flücht­lin­ge aus dem Irak auf eine Auf­nah­me in einem Drittland.

Die all­ge­mei­ne Flücht­lings­schutz­si­tua­ti­on in der Regi­on ver­schlech­tert sich dras­tisch und stellt auch die Flücht­lings­po­li­tik der Euro­päi­schen Uni­on vor neue Her­aus­for­de­run­gen. Ob Euro­pa aus den Feh­lern in der ira­ki­schen Flücht­lings­kri­se (2003 bis heu­te) und dem Total­ver­sa­gen bei der liby­schen Flücht­lings­kri­se 2011 gelernt hat, ist sehr fraglich.