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Bericht über Push Backs an der griechisch-türkischen Grenze
Amnesty International hat im Juli 2013 einen Bericht zu schweren Menschenrechtsverletzungen an der Grenze zwischen Griechenland und der Türkei veröffentlicht. Darin werden die griechischen Behörden angeklagt, Flüchtlinge und MigrantInnen daran zu hindern, griechisches Territorium zu betreten ohne den Schutzsuchenden die Möglichkeit zu geben, einen Asylantrag zu stellen. Push Back Operationen, Misshandlungen, kollektive Abschiebungen und verlängerte Inhaftierung unter inakzeptablen Bedingungen – die dokumentierten Verstöße sind zahlreich. Amnesty International hatte das Material im März und April 2013 während Recherchen in Griechenland und der Türkei erhoben. Insgesamt wurden rund 80 Interviews mit Flüchtlingen oder MigrantInnen geführt, die vor Kurzem die griechisch-türkische Grenze überquert oder dies versucht hatten. Auch Beobachtungen aus neun Haftanstalten in Griechenland und einem Haftzentrum in der Türkei (Edirne) flossen in den Bericht ein. Die Zurückweisungen an der Grenze stellen einen Skandal dar, der nun weiter untersucht werden wird. Das verheerende Vorgehen der griechischen Behörden ist dabei auch im Zusammenhang der Dublin Verordnung zu sehen, nach der Griechenland die Verantwortung für alle Asylverfahren von Schutzsuchenden trägt, die über die griechisch-türkische Grenze in die EU gelangen.
Presse: http://www.neurope.eu/article/greece-turning-away-refugees-syria-afghanistan-says-ai
http://www.ekathimerini.com/4dcgi/_w_articles_wsite1_1_09/07/2013_508335