01.07.2014

Newsletter Jul 2014

Der grie­chi­schen Tages­zei­tung Efi­me­ri­da ton Syn­takt­on vom 23. Mai 2014 zufol­ge ist Bel­gi­en der ers­te EU-Mit­glied­staat, der einem Schutz­su­chen­den Asyl gewährt hat, der bereits in einem ande­ren euro­päi­schen Staat als Flücht­ling aner­kannt wor­den war – in die­sem Fall in Griechenland.

Der Dub­lin-Ver­ord­nung zufol­ge kann ein Antrag auf inter­na­tio­na­len Schutz nur in einem EU-Mit­glied­staat ent­schie­den wer­den. Bel­gi­en wider­setz­te sich der Dub­lin-Ver­ord­nung im Fal­le des 40-jäh­ri­gen guinei­schen Flücht­lings Mama­dou Bah, der im Okto­ber 2013 Bel­gi­en erreicht hat­te, nach­dem er Grie­chen­land aus Angst um sein Leben ver­las­sen hat­te. Er war Opfer meh­re­rer schwe­rer phy­si­scher Miss­hand­lun­gen durch Unter­stüt­zer der neo-nazis­ti­schen Par­tei Chrys­si Avgi gewor­den und von der Poli­zei wäh­rend einer Iden­ti­täts­über­prü­fung inhaf­tiert wor­den.  In Haft wur­de er gezwun­gen, sich nackt aus­zu­zie­hen. Er wur­de gede­mü­tigt und die Poli­zei­be­am­ten droh­ten ihm, er dür­fe nicht mehr mit den Medi­en spre­chen. Zuvor hat­te Mama­dou Bah Jour­na­lis­ten von einer bru­ta­len Atta­cke durch Chrys­si Avgi berich­tet und von sei­ner Ver­mu­tung über Ver­bin­dun­gen zwi­schen der Grup­pie­rung und der Poli­zei. Auf­grund des feh­len­den Schut­zes in Grie­chen­land, der schwer­wie­gen­den Miss­hand­lun­gen und Ein­schüch­te­run­gen flüch­te­te Mama­dou Bah erneut.