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Bearbeitung von Asylverfahren langsamer als erhofft
Das war schon fast Mobbing, was dem Bundesamtspräsidenten Weise im Umfeld der Dezember-Innenministerkonferenz und im zuständigen Bundestagsausschuss widerfuhr. BAMF-Chef Weise habe den Ländern auf wichtige Fragen keine Antwort gegeben, so Roger Lewentz, zum Abschluss der Herbst-Innenministerkonferenz in Koblenz. Es lägen 300.000 unbearbeitete Fälle auf Halde, hinzu würden weitere Hunderttausende kommen. Als große Erkenntnis und Forderung formulierte er, im Bundesamt müsse künftig in zwei Schichten gearbeitet werden. Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, hieb in dieselbe Kerbe, wobei es sicher nicht an den BAMF-Mitarbeitern liegt, dass die Erledigungszahlen nicht in dem gewünschten Maße geliefert werden können. Bei einer Sitzung des Innenausschusses erklärte Weise, dass die von ihm selbst gesetzte Zielmarke von 80.000 abgeschlossenen Verfahren im Monat sehr optimistisch sei. Die Zahl der unbearbeiteten Asylanträge, die bereits im BAMF-System sind, war bis Ende November auf knapp 356.000 gestiegen. Nach einigen Tagen der Debatte schlossen sich die Reihen bei der Union mit dem Tenor, manche Länder wollten durch die Kritik am Bundesamt von eigenen Fehlern ablenken, so Stephan Mayer von der CSU und der Globaltheorie von Wolfgang Bosbach, nach der der Grund für die Belastung weder Personalmangel noch die Trägheit des Verwaltungsapparates sei, „sondern der Kontrollverlust bei der notwendigen Steuerung und Begrenzung der Zuwanderung“.
http://www.n‑tv.de/politik/Dreyer-Bamf-soll-Ueberstunden-kloppen-article16509906.html