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BAMF-Chef Weise: Informationstechnologie für genauen Überblick über Flüchtlinge in Deutschland
Die deutschen Behörden werden nach Einschätzung des Bundesamtspräsidenten Weise im Laufe dieses Jahres einen genauen Überblick darüber haben, wer sich als Flüchtling in Deutschland aufhält. Über diese tröstlichen Worte berichteten Medien am 16. und 17. März 2016. Es gebe jetzt dafür die nötige Informationstechnologie. Weises weitere Angabe, etwa die Hälfte der Asylverfahren könne innerhalb von 48 Stunden beschieden werden, macht die Nachfrage nötig: Mit welcher Qualität und um welchen Preis? Zügige und faire Asylverfahren ja – aber was soll diese Zielvorgabe, wenn die durchschnittliche Asylverfahrensdauer beim Bundesamt nur wenig unter einem halben Jahr liegt, wobei sich der Durchschnittswert zusammensetzt aus standardisierten Schnellverfahren zu angeblich einfachen Fallkonstellationen, während gleichzeitig ein Großteil der Asylsuchenden weit über ein Jahr warten muss. Hinzu kommt weiterhin die inzwischen Easy-Gap getaufte Lücke zwischen der Erstregistrierung in der Easy-Datei und der förmlichen Registrierung des Asylantrages beim BAMF.
Tagesschau.de am 16.3.2016, FAZ am 16.3.2016, Spiegel Online am 17.3.2016