In einer Stel­lung­nah­me hat sich die Bun­des­ar­beits­ge­mein­schaft der psy­cho­so­zia­len Zen­tren für Flücht­lin­ge und Fol­ter­op­fer (BAfF) mit den Anfor­de­run­gen an eine sach­ge­rech­te Umset­zung der EU-Auf­nah­me­richt­li­nie und der gesund­heit­li­chen Ver­sor­gung geäu­ßert. Bis zum 20.07.2015 ist die EU-Auf­nah­me­richt­li­nie in natio­na­les Recht umzu­set­zen. Die EU-Staa­ten müs­sen beur­tei­len, ob Flücht­lin­ge zu den Grup­pen der im Sin­ne der Richt­li­nie „Schutz­be­dürf­ti­gen“ gehö­ren, also Min­der­jäh­ri­ge, unbe­glei­te­te Min­der­jäh­ri­ge, Behin­der­te, älte­re Men­schen, Schwan­ge­re, Allein­er­zie­hen­de mit min­der­jäh­ri­gen Kin­dern, Opfer von Men­schen­han­del, Per­so­nen mit schwe­ren kör­per­li­chen Erkran­kun­gen, Per­so­nen mit psy­chi­schen Stö­run­gen oder Per­so­nen, die Fol­ter, Ver­ge­wal­ti­gung oder sons­ti­ge schwe­ren For­men psy­chi­scher, phy­si­scher oder sexu­el­ler Gewalt erlit­ten haben, sind. Neben der Über­prü­fung der beson­de­ren Schutz­be­dürf­tig­keit sind die sich hier­aus erge­ben­den Bedar­fe zu prü­fen, was im Rah­men eines geson­der­ten Ver­fah­rens gesche­hen kann. Die BAfF for­dert vor die­sem Hin­ter­grund die Aus­ga­be von Kran­ken­ver­si­che­rungs­kar­ten für alle Flücht­lin­ge direkt nach der Ein­rei­se, die Finan­zie­rung von not­wen­di­gen Dol­met­scher­leis­tun­gen und not­wen­di­gen Fahrt­kos­ten, ein Bera­tungs- und Infor­ma­ti­ons­an­ge­bot in Sachen sozi­al­recht­li­cher, psy­cho­so­zia­ler und pri­mär­ärzt­li­cher Bera­tung und Erst­ver­sor­gung sowie eine asyl­recht­li­che Bera­tung. Dar­über hin­aus bedür­fe es eines Aus­baus der psy­cho­so­zia­len Zen­tren für Flücht­lin­ge und Fol­ter­op­fer und eines geän­der­ten Finanzierungssystems.

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