Mit den Plä­nen der Bun­des­re­gie­rung, mit dem Ent­wurf eines Asyl­pa­ke­tes II den Fami­li­en­nach­zug für unbe­glei­te­te min­der­jäh­ri­ge Flücht­lin­ge aus­set­zen zu wol­len, beschäf­tigt sich das Deut­sche Insti­tut für Men­schen­rech­te in einer Pres­se­mit­tei­lung am 23.11.2015. Eine Aus­set­zung des Fami­li­en­nach­zugs für zwei Jah­re ver­sto­ße gegen die UN-Kin­der­rechts­kon­ven­ti­on. Geflüch­te­te Kin­der wären dadurch gezwun­gen, min­des­tens zwei Jah­re ohne Eltern zu leben und müss­ten in der Jugend­hil­fe ver­sorgt wer­den. Die Begrün­dung des Aus­schlus­ses vom Fami­li­en­nach­zug wird kri­ti­siert. Im Gesetz­ge­bungs­ver­fah­ren wur­de die Behaup­tung ver­brei­tet, Min­der­jäh­ri­ge wür­den allein des­we­gen auf die Flucht geschickt, damit Nach­zugs­an­sprü­che erlangt wer­den könn­ten. Das Deut­sche Insti­tut für Men­schen­rech­te hält dies für einen Gene­ral­ver­dacht. Ande­re Grün­de wie die Tren­nung auf dem Flucht­weg und kin­der­spe­zi­fi­sche Flucht­grün­de wie Zwangs­re­kru­tie­run­gen wür­den außer Acht gelas­sen. Die Aus­sa­ge las­se sich auch empi­risch nicht belegen.

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