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Auf welche Länderinformationen kann man sich verlassen?
Es kommt immer wieder vor, dass Politiker die Gewinnung von Länderinformationen in die eigene Hand nehmen und meinen, man könne sich per Kurzaufenthalt in Herkunftsländern von Flüchtlingen ein aussagekräftiges Bild über die Menschenrechtssituation verschaffen. Eine solche ziemlich naive Reisegruppe aus der Schweiz reiste Anfang Februar 2016 nach Eritrea und sorgte für Schlagzeilen. Ein Mitreisender Politiker der schweizerischen Volkspartei stellte aufgrund des Aufenthaltes gar den UN-Bericht zu Menschenrechtsverletzungen, Zwangsarbeit, willkürliche Folter in Eritrea in Frage. Er habe keinen Überwachungsstaat gesehen. Das Ganze diente offenbar der Untermauerung der Forderung, die schweizerische Asylpraxis zu Eritrea neu zu beurteilen. Auch hier erhalten eritreische Staatsangehörige bislang in großem Ausmaß Schutz. Die Schweizerische Flüchtlingshilfe nahm die Vorgänge zum Anlass für eine kurze Information „Auf welche Länderinformationen kann man sich verlassen?“.