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Asylrechtsverschärfung in Ungarn – Informationen von EASO
Unter dem Titel „Ungarn – Das nächste Griechenland?“ hat Bordermonitoring Ende Juni einen neuen Bericht zur Lage von Flüchtlingen in Ungarn veröffentlicht. Ungarn hatte gegenüber der EU erklärt keine Dublin-Rückkehrer mehr zurück zu nehmen und löste damit erboste Reaktionen aus, die die Orban-Regierung schnell zum Einlenken brachte. Jedoch setzt Ungarn weiter auf massive Abschottung gegenüber Flüchtlingen. Beispielsweise soll an der Grenze zu Serbien ein 4 Meter hoher Zaun errichtet werden. Dort finden bereits jetzt gemeinsame Patrouillen mit Polizisten aus anderen EU-Staaten statt (u.a. Deutschland, Österreich, Finnland etc.).
Weiter plant Ungarn, sein Inhaftierungsregime zu reaktivieren. Die Taz berichtet über die aktuell erlassenen Gesetze: „Den schärferen Regeln zufolge können Behörden das Asylgesuch von Migranten annullieren, wenn diese sich für mehr als 48 Stunden von der ihnen zugewiesenen Unterkunft entfernen. Auch wird der Zeitraum, in dem Asylsuchende festgehalten werden können, verlängert.“ Derzeit läuft noch eine nationale Volksbefragung in Ungarn, über die Frage, wie mit der Staat mit Flüchtlingen umzugehen hat.
Das Europäische Unterstützungsbüro für Asylfragen (EASO) hat im Übrigen eine Beschreibung des ungarischen Asylsystems veröffentlicht, die den Zugang zu Rechtssystem, die Unterbringung und Abschiebehaft sowie die Situation von Dublinern in Ungarn darstellt.