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Arbeitsalltag beim BAMF: An der Grenze der Leistungsfähigkeit
Über den Arbeitsalltag im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge berichtet Spiegel Online am 10. Oktober 2015 unter der Überschrift „Ich bin leistungsmäßig an der Grenze“. Aus den Aussagen eines Asylentscheiders wird deutlich, dass das, was man in den vergangenen Jahrzehnten als individuelles Asylverfahren kannte, faktisch zusammengebrochen ist. Insbesondere die Trennung von anhörender und entscheidender Person, von PRO ASYL immer wieder kritisiert, ist Alltag. Über die Glaubhaftigkeit von Menschen wird per Aktenlage entschieden – im Akkord.
Der neue BAMF-Präsident hat die Einstellung von bis zu 3.000 neuen MitarbeiterInnen angekündigt. Doch wer soll das neue Personal – parallel zur Entscheidungstätigkeit – einarbeiten? Offenbar führt der politische Druck auf eine Erhöhung der Entscheidungszahlen zu amtsinternen Widersprüchen, die sich auch zulasten von Asylsuchenden auswirken.