Fachnewsletter
Aktuelle Zahlen zu in Deutschland lebenden Flüchtlingen
Die Bundesregierung hat am 9. Februar 2015 eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke im Bundestag beantwortet (BT-Drucksachen 18/3714, 18/3987). Thema: „Zahlen zu in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Flüchtlinge zum Stand 31. Dezember 2014.“ Die Zahlen sind geeignet, die Diskussion über angeblich über 600.000 in Deutschland lebenden abgelehnten Asylsuchenden zu versachlichen, bei denen es, so jedenfalls ein Teil der Medien, angeblich um die Durchsetzung der Abschiebung gehe, die nicht konsequent vollzogen werde. Tatsächlich halten sich 533 Personen in Deutschland auf, die irgendwann im Laufe der letzten dreieinhalb Jahrzehnte einmal einen dann abgelehnten Asylantrag in Deutschland gestellt haben. Die übergroße Mehrheit von ihnen allerdings hat ein unbefristetes oder befristetes Aufenthaltsrecht (47,2 Prozent unbefristet, 38,2 Prozent befristet). Damit scheiden sie aus der Debatte von vornherein aus. Dass es über 100.000 ledig Geduldete in Deutschland gibt, von denen viele aus rechtlichen oder tatsächlichen Gründen nicht abgeschoben werden können, ist ohnehin bekannt und Gegenstand der Diskussion um eine neue Bleiberechtsregelung, jedenfalls wenn der Aufenthalt schon länger andauert. Die Gesamtzahl der in Deutschland lebenden Flüchtlinge, zählt man hierzu einmal Asylberechtigte, GFK-Flüchtlinge, Flüchtlinge im subsidiären Schutz, Personen, die Bleiberechtsregelungen in Anspruch genommen haben, Menschen, die einen humanitären Aufenthaltstitel erhalten haben sowie diejenigen, die sich noch im Asylverfahren befinden oder geduldet sind, betrug Ende 2014 ca. 629.000 Personen. Ende 1997 bewegte sich die Zahl auf einem Niveau oberhalb einer Million. Wie man auch immer rechnet, bewegt sich die Zahl der „Flüchtlinge“ im weitesten Sinne unterhalb von einem Prozent Anteil an der Gesamtbevölkerung. Mira Gajevic hat im Kölner Stadtanzeiger vom 13. Februar 2015 die Zahlen auch noch einmal aufbereitet.