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Gesundheitsversorgung von Asylsuchenden: Bericht über das „Bremer Modell“
Bericht zum sogenannten „Bremer Modell“ vorgelegt, das seit 1993 Flüchtlingen eine umfassende Gesundheitsversorgung bieten soll und sich an neu ankommende Flüchtlinge und Geduldete richtet, die sich längere Zeit in Sammelunterkünften aufhalten. Anhand der Daten des als vorbildlich geltenden Gesundheitsprogramms wurde nun eine Studie erstellt, die der Frage nachgeht, inwiefern die Lebensbedingungen der Flüchtlinge zu besonderen gesundheitlichen Belastungen führen. Der Bericht bestätigt einmal mehr, dass die Unterbringung von Asylsuchenden in Sammelunterkünften in vielen Fällen gesundheitsschädlich ist und empfiehlt, die Zeit zu reduzieren, in der sich Asylsuchende in Gemeinschaftsunterkünften aufhalten müssen. Zudem verweist er darauf, dass die Diagnostik und Behandlung psychischer Erkrankungen von Flüchtlingen mangelhaft ist, obwohl hierzu zumindest hinsichtlich von Traumatisierungen bereits 2003 im EU-Recht eine gesetzliche Grundlage verankert wurde. Deutschland wurde schon 2007 von der europäischen Kommission kritisiert, weil es diese bislang nicht umgesetzt hat. Der Bericht empfiehlt ferner eine Anpassung der Leistungsansprüche von Asylsuchenden an die von Sozialhilfeempfängern.