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EU-Flüchtlingskommissarin Malmström: Europas Versagen in Sachen Flüchtlinge
„Refugees: How Europe failed“. Europa habe kollektiv den Test auf die Versprechen seiner Solidarität nicht bestanden als es im Jahre 2011 darauf angekommen sei, während des Bürgerkrieges in Libyen 8.000 Flüchtlinge in besonders schwieriger Situation aufzunehmen. Alle EU-Staaten hätten es gerade einmal auf 400 Aufnahmen gebracht. Auch bei der Teilung der Verantwortung in Kooperation mit den südeuropäischen Staaten habe die EU versagt. Gerade einmal 300 Flüchtlinge habe man aus Malta in anderen Mitgliedsstaaten aufgenommen. Malmström erinnert daran, dass die Zahl der Asylsuchenden in Europa heute sehr viel niedriger liege als noch vor 10 Jahren, was xenophobe Parteien leugneten. Auch gebe es allein in Kenia mehr Flüchtlinge als in allen 27 EU-Staaten zusammen. Trotzdem sei die politische Stimmung in vielen Mitgliedsstaaten ein sehr großes Problem. Seit dem Zweiten Weltkrieg habe es nie so viele populistische und fremdenfeindliche Parteien in den nationalen Parlamenten gegeben. Sie beuteten die Krise aus und verschöben die Verantwortung von den schlecht gemanagten nationalen Wirtschaften auf die migrantische Bevölkerung.