01.11.2012

Newsletter Nov 2012

In einer Aus­kunft der Län­der­ana­ly­se der Schwei­ze­ri­schen Flücht­lings­hil­fe vom 26. Sep­tem­ber 2012 setzt sich Alex­an­dra Gei­ser unter der Über­schrift „Jor­da­ni­en, Liba­non: Syri­sche Flücht­lin­ge“ mit der aktu­el­len Situa­ti­on aus­ein­an­der. Anfang Sep­tem­ber waren in den Nach­bar­staa­ten Syri­ens knapp
250 000 syri­sche Flücht­lin­ge regis­triert bzw. war­te­ten auf ihre Regis­trie­rung. Außer­halb des Regis­trie­rungs­ver­fah­rens gibt es eine viel grö­ße­re Zahl von Flücht­lin­gen. Mit dem grö­ßer wer­den­den Flücht­lings­strom aus Syri­en kön­nen sich, so die SFH, immer weni­ger Men­schen auf die Unter­stüt­zung durch Fami­li­en­an­ge­hö­ri­ge ver­las­sen. Wohn­raum wer­de zuneh­mend knapp, der Druck auf den Arbeits­markt wach­se, Prei­se stei­gen. Allein das jor­da­ni­sche Außen­mi­nis­te­ri­um geht von 142 000 syri­schen Staats­an­ge­hö­ri­gen aus, die in den letz­ten Mona­ten ein­ge­reist sind. Im syrisch-jor­da­ni­schen Grenz­ge­biet kommt es zu Angrif­fen auf Flücht­lin­ge durch syri­sche Regie­rungs­trup­pen und es wird über bewaff­ne­te Aus­ein­an­der­set­zun­gen zwi­schen jor­da­ni­schen und syri­schen Trup­pen berich­tet. Um aus einem Lager aus­rei­sen zu kön­nen, brau­chen syri­sche Flücht­lin­ge in Jor­da­ni­en einen Spon­sor, der sie aus­löst und für sie garan­tiert. Nur weni­gen Flücht­lin­gen gelingt dies. Beson­ders pro­ble­ma­tisch ist die Situa­ti­on für paläs­ti­nen­si­sche Flücht­lin­ge aus Syri­en. Seit April 2012 inhaf­tie­ren die jor­da­ni­schen Behör­den alle Paläs­ti­nen­ser, die als ille­gal ein­ge­reist gel­ten. Im Liba­non mit knapp 50 000 regis­trier­ten Flücht­lin­gen aus Syri­en und ver­mut­lich wei­te­ren 100 000 nicht regis­trier­ten dür­fen syri­sche Flücht­lin­ge sich nicht frei im Land bewe­gen und haben kein Recht zu arbei­ten. Flücht­lin­ge wer­den zuneh­mend als Sicher­heits­pro­blem gese­hen. Auf­grund der Sicher­heits­la­ge im Lan­de selbst muss­te UNHCR vor­über­ge­hend sei­ne Regis­trie­rungs­bü­ros schlie­ßen. Berich­tet wird über Ver­haf­tun­gen von Syrern durch liba­ne­si­sche Sicher­heits­diens­te. Aus NGO-Quel­len wird berich­tet, dass sie syri­sche Armee liba­ne­si­sche Gebie­te im Nor­den des Lan­des bom­bar­die­re, wo Flücht­lin­ge unter­ge­bracht sind.