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Polen: Asylsuchende in Haftzentren wie Kriminelle behandelt
Die polnische Association for Legal Intervention und die Helsinki Foundation for Human Rights haben eine englische Version eines Berichtes über sechs Haftzentren in Polen veröffentlicht. Der unabhängige Bericht war zusammen mit einer Inspektion des polnischen Innenministeriums in Folge eines Hungerstreiks im Oktober 2012 veröffentlicht worden. Die Haftzentren unterschieden sich kaum von Gefängnissen, kritisieren die NGOs. Das Verhalten von Aufsehern und Grenzbeamten sei äußerst diskriminierend. Die Inhaftierten würden mit ihrer Identifikationsnummer gerufen, häufig würde mit Abschiebung gedroht ohne jegliche Begründung und nachts würden willkürliche Durchsuchungen der Räume vorgenommen, so der Bericht. Die Organisationen fordern die Abschaffung dieses Haftregimes und den Zugang der Asylsuchenden zu rechtlicher und psychologischer Beratung. Außerdem kritisieren sie Fälle, in denen Asylsuchende abgeschoben wurden während sie noch auf die Entscheidung ihres Asylgesuchs oder einer Beschwerde gegen einen negativen Beschluss warteten. Zusätzlich fordern die AutorInnen die polnische Regierung auf, entschieden gegen die Inhaftierung von Kindern vorzugehen.
Bericht: http://interwencjaprawna.pl/wp-content/uploads/migration-is-not-a-crime.pdf?