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Farmakonisi: Wie der Tod von elf Bootsflüchtlingen vertuscht wird
20. Januar 2014. Ein mit 27 Flüchtlingen aus Afghanistan und Syrien besetztes manövrierunfähiges Boot sank im Schlepptau der griechischen Küstenwache. Elf Menschen sterben. Vermutlich eine illegale Push-Back-Operation. Die Überlebenden werfen der griechischen Küstenwache vor, sie seien bei stürmischer See mit hoher Geschwindigkeit zurück in Richtung Türkei gezogen worden. Die Küstenwache behauptet, sie hätte das Boot mit langsamer Fahrt in Richtung Farmakonisi geschleppt.
Ende Juli 2014 hat die für die Marine zuständige Staatsanwaltschaft beschlossen, den Farmakonisi-Fall zu den Akten zu legen. Damit wird es nicht zu einer Anklage gegen die beteiligten Beamten der Küstenwache kommen. Die Angehörigen der Opfer und Überlebenden sind schockiert über die Einstellung der Ermittlungen und fordern mit einem Appell Aufklärung und Gerechtigkeit für ihre Toten. PRO ASYL hat die Fallakten analysiert. Das Ergebnis: Eine lückenlose Aufklärung hat nie stattgefunden, stattdessen gab es offenkundig massive Vertuschungen von Seiten der griechischen Behörden.
Appell: https://www.proasyl.de/de/home/farmakonisi-we-demand-justice/