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Ungarn: Bleiberecht gegen Staatsanleihen
Die ungarische Opposition kritisiert die Praxis der käuflichen Visa im Lande. In Ungarn können sich Ausländer einen ungarischen und damit EU-Aufenthaltstitel beschaffen, wenn sie ungarische Staatsanleihen im Wert von 300.000 Euro kaufen. Das Angebot richtet sich offenbar vor allem an Chinesen und Vietnamesen, deren Aufenthalt in Ungarn persönlich nicht erforderlich ist. Nach Ablauf von fünf Jahren sollen die Staatsanleihen durch den ungarischen Staat zum Nominalwert zurückgekauft werden. Im Detail betrachtet, so DiePresse.com am 1.8.2016, ist die dubiose Visapolitik noch viel anrüchiger. Es gibt Vorwürfe, dass von den Visageschäften nicht in erster Linie der ungarische Staat, sondern Offshore-Firmen im Dunstkreis von Freunden der Regierungspartei profitieren. Ungarn ist bei solchen Praktiken nur einer von vielen Staaten.