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Menschenrechtliche Bewertung der Wohnsitzauflage für anerkannte Flüchtlinge
Das Deutsche Institut für Menschenrechte hat am 9. März 2016 eine Stellungnahme zu „Wohnsitzauflagen für anerkannte Flüchtlinge? – Eine menschenrechtliche Bewertung“ veröffentlicht. Fazit: Die Bundesregierung sollte von dem Vorhaben Abstand nehmen. Beschränkungen der Wohnsitzfreiheit behinderten die Betroffenen auch bei der Ausübung weiterer Rechte, etwa beim Zugang zum Wohnungs- oder Arbeitsmarkt. Wohnsitzauflagen seien schwere, unverhältnismäßige Eingriffe in das Recht auf Freizügigkeit und freie Wahl des Wohnsitzes. Stattdessen empfiehlt das Institut unter anderem, Maßnahmen für die frühe gesellschaftliche Teilhabe für Flüchtlinge in den Kommunen zu intensivieren. Das Vorhaben stehe im Übrigen im Widerspruch zu Deutschlands Verpflichtungen aus der Genfer Flüchtlingskonvention und aus dem Vierten Zusatzprotokoll zur Europäischen Menschenrechtskonvention.