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Probleme deutscher Entwicklungshilfe in Afghanistan
Über „Gescheiterte Entwicklungshilfe am Hindukusch“ berichtet auch die Frankfurter Rundschau am 4.8.2016. Ausgerechnet in den deutschen Schwerpunktregionen in Afghanistan nehme die Armut zu. Deutsche und ausländische Experten seien nur noch in drei Städten stationiert, andere Gegenden zu gefährlich. Angesichts der Sicherheitslage gebe es selbst für die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GiZ) kaum Möglichkeiten, Projekte vor Ort anzuschieben oder zu prüfen. Unter der Überschrift „Hilfe per Fernsteuerung“ berichtet die FAZ am 16.8.2016 über die praktischen Probleme, denen sich die GiZ bei der Arbeit in Afghanistan gegenüber sieht. Weniger Mitarbeiter, weniger Risiko, lediglich kurzfristiger Pendelverkehr der nichtafghanischen Mitarbeiter nach Kabul. Der Etat für Sicherheitsbelange umfasse, so die FAZ, ein Sechstel des gesamten Auftragsvolumens der GiZ. Kritik am Sicherheitskonzept kommt von den Fachleuten anderer NGOs. Sicherheit werde nicht durch Mauern und gepanzerte Fahrzeuge geschaffen. Es gilt die Parole „Ein Rückzug wäre ein verheerendes Signal“. Zwei Entwicklungen hätten zu einer Weiterführung des Engagements mit langem Atem beigetragen: Die Tatsache, dass mehr als 150.000 Afghanen im vergangenen Jahr nach Deutschland kamen und damit die Entwicklungshilfe als Teil der Fluchtursachenbekämpfung neue Bedeutung erlangt habe sowie die Aktivitäten des IS in Afghanistan.