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Medico International wirft EU-Flüchtlingspolitik falsches Spiel vor
Medico International hat der EU-Flüchtlingspolitik am 18.06.2015 ein falsches Spiel vorgeworfen. Die EU-Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Italiens hatten zuvor darauf gedrängt, die sog. Eucap-Einsätze in den Bereichen „Grenz- und Migrationsmanagement“ in Mali und Niger zu intensivieren. Es zeige sich, wie sehr die EU darauf bedacht sei, die „illegale Einreise“ nach Europa zu verhindern und wie wenig sie auf eine Bekämpfung der tatsächlichen Ursachen von Flucht und Migration abziele. Die Ausweitung der Einsätze und die Einrichtung von Zentren zum Management von Flucht und Migration könnten, so Ousmane Diarra, Präsident der Organisation AME in Mali, von der EU genutzt werden, um Interventionsmöglichkeiten auszubauen, weil man „illegale Migration“ oft mit Unsicherheit gleichsetze. Unter dem Deckmantel des Kampfes gegen illegale Migration und Terrorismus verfolge die EU strategische Interessen in der Region, ergänzte ein Kollege von einer Menschenrechtsorganisation aus Niger. Es sei vor diesem Hintergrund auch kein Zufall, dass ausgerechnet die interanationale Organisation für Migration (IOM) Zahlen von verdursteten Flüchtlingen publiziere und damit etwas, was lange unsichtbar war, aus strategischen Gründen sichtbar mache.