01.10.2012

Newsletter Oct 2012

Am 27. August 2012 lan­de­ten der mal­te­si­schen Tages­zei­tung malt­a­to­day zufol­ge 46 mal­te­si­sche Mari­ne-Offi­zie­re in Tri­po­lis an. Sie sol­len Trai­nings für die liby­sche Mari­ne anbie­ten, um die­se bei einer effi­zi­en­te­ren Über­wa­chung der liby­schen Küs­ten­ge­wäs­ser zu unter­stüt­zen. Ziel ist es, Flücht­lin­ge und Migran­ten, die über das Mit­tel­meer nach Ita­li­en oder Mal­ta zu gelan­gen ver­su­chen, früh­zei­tig an der Wei­ter­rei­se zu hin­dern. Die meis­ten der rund 1.700 Boots­flücht­lin­ge, die bis im Som­mer die Küs­ten Mal­tas erreich­ten, gaben an, in Liby­en abge­legt zu haben. Die Koope­ra­ti­on ist die ers­te, die Mal­ta mit den neu­en liby­schen Behör­den seit dem Sturz Gad­da­fis initi­iert hat. Nicht zuletzt das Urteil im Fall Hir­si Jamaa and Others vs. Ita­ly hat die men­schen­recht­li­che Pro­ble­ma­tik von Zurück­wei­sun­gen von Schutz­su­chen­den auf dem Mit­tel­meer erneut unter­stri­chen. In Liby­en exis­tiert nach wie vor kein funk­tio­nie­ren­des Schutz­sys­tem, Flücht­lin­ge und Migran­ten lau­fen Gefahr, unter kata­stro­pha­len Bedin­gun­gen inhaf­tiert zu wer­den. Den See­weg nach Euro­pa wei­ter zu blo­ckie­ren, bedeu­tet, Flücht­lin­ge und Migran­ten in Liby­en schwe­ren Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen auszusetzen.