01.04.2014

Newsletter Apr 2014

Human Rights Watch enga­giert sich gegen Ver­su­che der Nie­der­lan­de, Soma­lis in ihr Her­kunfts­land abzu­schie­ben. Die Abschie­bung nach Süd- und Zen­tral-Soma­lia wür­den die UN-Refu­gee-Gui­de­lines umge­hen, sagt Human Rights Watch in einem Papier vom 21. Febru­ar 2013 „The Net­her­lands: Halt Plan to Deport Soma­lis“. Die nie­der­län­di­sche Regie­rung ver­tritt seit eini­ger Zeit die Auf­fas­sung, die Sicher­heits­si­tua­ti­on in Moga­di­schu habe sich ver­bes­sert. Es gebe dort kei­ne Situa­ti­on mehr, in der Zivi­lis­ten ziem­lich will­kür­li­che Gewalt im Kon­text eines bewaff­ne­ten Kon­flik­tes bedroht sei. Nicht für jeden aller­dings sei Moga­di­schu sicher. Nach Auf­fas­sung von Human Rights Watch betrifft die ange­kün­dig­te nie­der­län­di­sche Poli­tik ins­be­son­de­re Soma­lis aus dem süd­li­chen Zen­tral-Soma­lia, die nicht aus Moga­di­schu kom­men und die in den Nie­der­lan­den weder Flücht­lings­schutz noch sub­si­diä­ren Schutz erhal­ten haben. Die Nie­der­lan­de sind der ers­te EU-Staat, der Abschie­bun­gen nach Soma­lia ins Auge gefasst hat. In Däne­mark gibt es ähn­li­che Über­le­gun­gen, mög­li­cher­wei­se auch in Schwe­den und in Groß­bri­tan­ni­en. Anfang Novem­ber 2013 hat­ten die Nie­der­lan­de einen Soma­li nach Moga­di­schu abge­scho­ben, nach­dem bereits damals die nie­der­län­di­sche Regie­rung ange­kün­digt hat­te, man sei jetzt an dem Punkt, an dem man für eine siche­re Rück­kehr abge­wie­se­ner Asyl­be­wer­ber sor­gen kön­ne. Am 8. Novem­ber, zwei Tage nach sei­ner Abschie­bung, fand sich der abge­scho­be­ne Said Ahmed Said unter den Ver­letz­ten eines Bom­ben­an­schlags auf ein Hotel in Moga­di­schu. Der 26-jäh­ri­ge war seit zwei Jahr­zehn­ten nicht mehr in Soma­lia gewe­sen und noch nie in Moga­di­schu, als man ihn dort­hin abschob. Nach sei­nen Anga­ben hat er dort weder Ver­wand­te noch Freun­de, die ihm wei­ter­hel­fen könn­ten. Ihm feh­len, so Human Rights Watch, die Über­le­bens­tech­ni­ken, die man auch noch heu­te in Moga­di­schu als eine Stadt, die von Unsi­cher­heit, zehn­tau­sen­den intern Ver­trie­be­nen geprägt ist, dar­über hin­aus von geziel­ten Tötun­gen, Schuss­wech­sel und Anschlä­gen, braucht.