01.04.2014

Newsletter Apr 2014

Nach­dem die Wet­ter­ver­hält­nis­se im See­ge­biet zwi­schen Nord­afri­ka und Sizi­li­en mit Ende des Win­ters bes­ser gewor­den sind, star­ten wie­der mehr Flücht­lings­boo­te und in Ita­li­en wird zum wie­der­hol­ten Mal die Kri­se aus­ge­ru­fen. Und es häu­fen sich die häu­fig recht dürf­tig recher­chier­ten Arti­kel zum The­ma der Flucht und Migra­ti­on über das Mit­tel­meer. Haupt­in­for­ma­ti­ons­quel­le für Spie­gel Online vom 30. März 2014: Der ita­lie­ni­sche Geheim­dienst. Tau­sen­de Flücht­lin­ge war­te­ten in Nord­afri­ka nur dar­auf, ihren gefähr­li­chen Trip ins gelob­te Euro­pa zu star­ten. Weni­ge Wochen spä­ter ope­rier­ten die Medi­en in einer Art Über­bie­tungs­wett­be­werb, zum Teil selbst wie­der unter der Beru­fung auf Geheim­dienst­zah­len, mit Zah­len von an die 600.000 Per­so­nen, die sich auf den Weg machen woll­ten allei­ne aus Liby­en. Empi­risch ist dies genau­so wenig wie in den Jah­ren seit 2011 gedeckt. Tat­sa­che ist, dass mehr Asyl­su­chen­de kom­men. Tat­säch­lich lan­de­ten in den ers­ten drei Mona­ten 2014 fast 15.000 Men­schen an den ita­lie­ni­schen Küs­ten. Auch Chris­to­pher Hein, Chef des ita­lie­ni­schen Flücht­lings­ra­tes, rech­net in einem Inter­view mit dem Deutsch­land­funk am 10. April 2014 mit mehr Flücht­lin­gen. Gleich­zei­tig weist er aber auch dar­auf hin, dass ein Blick in die Wet­ter­be­rich­te der ers­ten Mona­te die­ses Jah­res zei­ge, dass es immer Tage mit schö­nem Wet­ter waren, an denen Boo­te in See sta­chen und sich die­se Ent­wick­lung nicht ein­fach hoch­rech­nen las­se. Von ita­lie­ni­scher Sei­te wird erfolg­reich die The­se in die Medi­en lan­ciert und vor den TV-Kame­ras dar­ge­stellt, dass die ita­lie­ni­sche Küs­ten­wa­che Flücht­lings­schif­fe angeb­lich nicht mehr abschre­cke, son­dern Flücht­lin­ge aus See­not regel­mä­ßig ret­te. Das ist bis auf wei­te­res auch so, aller­dings wird z.T. bereits auf See die Rück­füh­rung vor­be­rei­tet. Chris­to­pher Hein erin­nert ange­sichts der Dis­kus­si­on über die von der Flucht­wel­le pro­fi­tie­ren­den Schleu­ser und das Rau­nen über wei­te­re Flücht­lings­wel­len dar­an, dass es sich bei den in Ita­li­en ange­lan­de­ten über­wie­gend um syri­sche Flücht­lin­ge han­de­le, aber auch um Flücht­lin­ge aus Soma­lia, Eri­trea, dem Sudan und eini­gen ande­ren afri­ka­ni­schen Staa­ten. Das eigent­li­che Dra­ma begin­ne ja nicht in Lam­pe­du­sa oder Sizi­li­en, son­dern es sei das Dra­ma von Mil­lio­nen Flücht­lin­gen bereits in den Her­kunfts­län­dern oder in Erstaufnahmestaaten.